Axel Prahl wird heute 65: Das war eigentlich der Traumberuf des "Tatort"-Stars

Der Schauspieler blickt auf seine Jugend zurück

In "Moinsen! Ich bin Axel Prahl!", der Dokumentation, die der NDR anlässlich Prahls bevorstehendem 65. Geburtstag am 26. März drehte, erklärte der Schauspieler schmunzelnd, dass sein frühester Berufswunsch Pfarrer war. "Weil ich dachte, der muss nur einmal in der Woche arbeiten." Auf Rang zwei folgte Lehrer: "Der hat ja verdammt viele Ferien."

Immerhin: Lehrer wäre er vielleicht tatsächlich geworden - wenn er nicht das Lehramtsstudium (Mathe, Musik) geschmissen hätte.

Axel Prahl beweist früh musikalisches Talent

Prahl wuchs in Neustadt, im Osten von Schleswig-Holstein, auf. Dort entdeckte er seine Liebe zur Musik. Seine Mutter, die als Verkäuferin arbeitete, steckte ihren Sohn in einen Kirchenchor. "Sie hat wohl früh gemerkt, dass mich das glücklich macht. Da bin ich ihr heute sehr dankbar", schilderte Prahl in der NDR-Doku. Mit 14 spielte er Irish Folk und gewann einen Musikwettbewerb. Aus der musikalischen Karriere wurde aber doch nichts, weil er den weiterführenden Wettbewerb auf Landesebene mehr oder weniger verschwitzte.

Prahl, der auch klassische Gitarre erlernte, veröffentlichte später mehrere Alben und arbeitete unter anderem mit Vanessa Mai und der Spaß-Heavy-Metal-Band Knorkator zusammen. Auch mit seinem "Tatort"-Partner Jan Josef Liefers rockte er die Bühne, als die beiden mit Roland Kaiser "Happy Xmas (War Is Over)" sangen.

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Eine WG-Freundin lotste Prahl zur Schauspielerei

Prahl absolvierte nach der Hauptschule die Mittlere Reife an einer Berufsschule und arbeitete dafür ein Jahr lang während eines Praktikums in der Metallverarbeitung. Beruflich war sein Weg aber noch nicht geebnet: Er lebte zeitweise als Straßenmusiker in Spanien, holte dann sein Abitur nach und nahm das Studium auf. Nebenbei jobbte er als Bierfahrer, Gleisbauer und Kellner.

Das Studium und die Aussicht, Lehrer zu werden, fesselten ihn nicht wirklich. Nach fünf Semestern war Schluss. Und dann schlug ihm eine Mitbewohnerin der Sechs-Personen-WG, in der er lebte, vor: "Du alberst immer so viel rum. Werde doch Schauspieler."

Der Rest ist Geschichte. Prahl absolvierte ein Schauspielstudium an der Schauspielschule Kiel, hatte 1984 seine ersten Auftritte. Sein TV-Debüt feierte er 1992 ("Schlafende Hunde"). In seinem ersten Kinofilm, "Nachtgestalten" (1999) spielte er eine Nebenrolle als Polizist - und die blieb irgendwie an ihm hängen. 2001 erhielt er den Adolf-Grimme-Preis für seine Rolle in "Die Polizistin", in der er - klar - erneut einen Polizisten spielte. Das wurde zum Wegweiser für seine größte Rolle: 2002 wurde er als Kriminalhauptkommissar Frank Thiel für den "Tatort" gecastet.

Der 47. Münsteraner "Tatort" kommt am 6. April

An der Seite von Rechtsmediziner Prof. Dr. Dr. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 60) und Silke Haller (ChrisTine Urspruch, 54) als Boernes Stellvertreterin in der Rechtsmedizin wurde Prahl zum beliebtesten und erfolgreichsten "Tatort"-Ermittler. Der Münsteraner "Tatort" erzielte in bislang 46 Fällen seit seinem Debüt im Oktober 2003 immer wieder Quotenrekorde und heimste etliche Preise ein.

So hat Axel Prahl unter anderem zwei Grimme-Preise, eine Romy, die 1Live Krone, die Goldene Henne und die Goldene Kamera für seine Rolle erhalten. Der 47. Fall für Thiel und Boerne, "Tatort: Fiderallala", läuft am 6. April um 20:15 Uhr im Ersten.