"The Voice"

Im Interview fließen Tränen: "The Voice"-Gewinnerin Jennifer zwischen Muttersein und Musikkarriere

Aktualisiert:

von Amy Liebig

Die Amerikanerin berührt mit ihrem großen Gefühl in der Stimme die Herzen der Menschen.

Bild: Joyn/Claudius Pflug


Jennifer berührt mit ihren emotionalen Songs seit den Blinds. Sogar ihr finnischer Coach Samu schmilzt bei ihrer gefühlvollen Stimme dahin. Im Interview spricht sie über ihre Zeit im Team Samu und offenbart uns ihren größten Traum nach "The Voice".


Finale von "The Voice of Germany" verpasst?


Sechs Talente singen im Finale um den "The Voice of Germany"-Titel. Wir waren in Berlin vor Ort und haben uns die Finalist:innen für ein exklusives Interview zur Seite genommen!

Jennifer Lynn gibt Einblicke in ihre Gefühlswelt und bekommt bei einem Thema sogar Tränen in die Augen.

Jennifer Lynn im Interview

Was sagst du zu deinem Sieg, Jennifer?

Alles ist möglich! Ich habe meinen Song 'Light The Sky' vor zehn Jahren geschrieben und hätte nie gedacht, dass ich ihn mal auf einer Bühne performen würde. Viele Jahre war ich eine Vollzeit-Mama – jetzt die Siegerin von „The Voice of Germany" 2024 zu sein, wird mein Leben und das meiner Kinder für immer verändern. Ich nehme schon so lange Songs mit dem Handy auf, die nun endlich in die große weite Welt geschickt werden können. Die nächste Zeit wird so spannend!“

Wenn du jetzt auf deine Reise bei "The Voice" zurückblickst, was war für dich ein Moment, der dir immer in Erinnerung bleibt?

Das Duett mit Petter. Er ist so nett und es hat so viel Spaß gemacht, mit ihm aufzutreten. Wir waren ein Team. Es war kein Wettbewerb. Es war magisch. Wir wollen in Zukunft noch mehr zusammen singen.

Du hast neun Jahre lang deine Musikkarriere pausiert, bevor du zu "The Voice" gekommen bist. Was bedeutet dir die Teilnahme?

Ich war wirklich unsicher, ob ich es noch kann. Zuerst einmal weiß ich, dass meine Stimme sich über die Zeit verändert hat. Und in der Musikindustrie gibt es so viel Druck, jung, neu und frisch zu sein. Ich war ein bisschen besorgt, dass Leute sagen würden, dass ich schon an der Reihe war und eher Platz für jemand Neues machen soll. Aber schlussendlich war das Bedürfnis so stark, dass ich es noch mal versuchte.

Und ich mache das auch nicht nur für mich, sondern auch für meine Kinder. Ich habe eine Scheidung hinter mir, die mir mein Herz gebrochen hat und mir meine Kraft und Energie geraubt hat. Aber auch wenn es mal schwer im Leben ist und man denkt, dass man es nicht schafft, die Sonne wird wieder scheinen. Das wollte ich meinen Kindern zeigen: Es geht wieder bergauf und es ist nie zu spät, seinen Träumen und Herzen zu folgen.

(Anm. d. Red.: Als es um ihre Kinder geht, kommen Jennifer die Tränen und das Interview muss kurz unterbrochen werden.)

Was ist dein größter musikalischer Traum, den du erreichen willst?

Bei dem Eurovision Song Contest dabei zu sein, wäre schon sehr cool.

Wie war die Zusammenarbeit mit deinem Coach Samu?

Samu ist super. Er weiß genau, was und wann wir etwas brauchen. Er nimmt den Druck weg. Im Halbfinale hat er gemerkt, dass es für uns sehr stressig war und ist mit uns deshalb noch mal in einen ruhigen Raum zum Durchatmen gegangen. Er meinte: "Ihr braucht das jetzt, es ist wichtig für eure mentale Gesundheit". Er hält uns den Rücken frei, hat immer unser Bestes im Sinn und gibt einem Kraft. Und wir lieben alle seinen Humor. Es ist so wichtig, dass man zusammen lachen kann.

Gab es einen besonders nützlichen Tipp, den du von ihm mitnimmst?

Er hat mich daran erinnert, einfach den Moment zu genießen und aus meinem Herzen zu singen und einfach ich zu sein.

Jetzt hast du auch deinen eigenen Song veröffentlicht, den du jetzt im Finale performst. Worum geht es denn in deinem Song? Was bedeutet er für dich?

Ich habe den Song direkt vor der Geburt meines ersten Kindes geschrieben. Aber ich habe ihn nur in ein Regal gelegt. Ich sagte mir: Ich muss mich auf meine Mutterrolle konzentrieren, mit vollem Herzen.

Es ist ein Hoffnungs-Song über einen Anfang. Obwohl ich ihn vor so langer Zeit geschrieben habe, ist er jetzt noch relevant, vielleicht mehr als je zuvor. Er gibt mir Kraft. Ich habe lange gewartet, um den richtigen Ort und den richtigen Zeitpunkt für diesen Song zu finden. Und ich bin 100 Prozent sicher, dass das jetzt ist.

Hat sich seit deiner Teilnahme bei "The Voice" etwas in deinem Leben verändert?

Dass ich jetzt die Möglichkeit habe, in Deutschland arbeiten zu können, wo meine Familie und meine Kinder sind. Ich liebe es zu reisen, aber das ist nicht immer von Vorteil, wenn man kleine Kinder hat. Hier ist mein Zuhause - ich fühle mich als Amerikanerin hier sehr willkommen und akzeptiert.

Und auch das Feedback von Leuten über Social Media ist positiv. Sie teilen ihre intimsten Geschichten von Verlust oder Herzschmerz mit mir und das ist ein großes Privileg für mich. Es macht mich stolz, mit meiner Musik Menschen zu erreichen und sie Gefühle spüren zu lassen, die sie davor noch nicht gefühlt haben. Das ist ein großes Geschenk.

Was ist aufregender für dich: Vor dem niederländischen König zu singen oder im Finale von "The Voice of Germany" zu stehen?

Der Moment beim König war sehr emotional für mich. Den Song, den ich dort gesungen habe, hatte ich für meine Mutter in ihren letzten Monaten geschrieben. Aber jetzt bei "The Voice" zu sein, ist mir so wichtig, weil ich das für mich und mein Leben tue und wieder das mache, was ich liebe. Es geht nicht nur um einen Song, es geht auch um den Rest meines Lebens.