Polit-Talk über Zollkrieg und Wirtschaftsflaute
Unerwartete Worte bei "Hart aber fair": Carsten Maschmeyer lobt ausgerechnet Donald Trump
Aktualisiert:
von Claudia FrickelUnternehmer Carsten Maschmeyer fiel bei "Hart aber fair" mit einer Aussage zu Donald Trump auf.
Bild: IMAGO/Klaus W. Schmidt
Der US-Präsident stürzt den weltweiten Handel ins Chaos – aber davon kann Europa am Ende profitieren: Das sagt zumindest Unternehmer Carsten Maschmeyer bei "Hart aber fair". Polit-Ökonomin Maja Göpel hält das für "zynisch".
Trump zwingt Europa zum Handeln – und stellt die Weltordnung infrage
Ein "Ultra-Narzisst", der sich selbst überschätzt, keinen richtigen Plan hat und irrational ist: Mit seiner Meinung über Donald Trump hält Unternehmer und Investor Carsten Maschmeyer bei "Hart aber Fair" nicht zurück.
Trotzdem ist er überzeugt: "Wir werden Trump in ein paar Jahren dankbar sein." Der Grund: "Er schafft etwas, was wir Europäer allein nicht hinbekommen haben." Der Kontinent werde zusammenhalten und außerdem seine Verteidigung stärken. Manchmal sei "Ärger von außen" der Anstoß, dass "man etwas machen muss", sagt er bei dem Polit-Talk unter Moderation von Louis Klamroth.
Die Aussage, dass Europa Trump dankbar sein werde, findet die Polit-Ökonomin und Autorin Maja Göpel "zynisch". "Was von dort kommt, ist eine Attacke auf das, was regelbasiertes Miteinander und Kooperieren ausmacht", beschreibt sie im Hinblick auf Trumps Politik.
Sie warnte davor zu glauben, dass sich der Konflikt wieder einpendele, etwa wenn Trump bei den Zöllen ein wenig nachgebe. Die "Weltordnung, wie wir sie seit dem Zweiten Weltkrieg kennen", werde infrage gestellt.
Europa brauche nun strategische Allianzen, "die nicht China und die USA ins Zentrum stellen". Als "tolle Partner" bezeichnete sie Kanada, Japan und Südkorea."
"Die Politik ist zu sehr mit selbst beschäftigt" und handelt nicht
Deutschlands Wirtschaft kriselt: Für 2025 sagt die Noch-Bundesregierung ein Nullwachstum von 0 Prozent voraus. VW allein will bis 2020 rund 35.000 Stellen abbauen - noch dazu ist die Autoindustrie besonders von der Zollpolitik der USA betroffen. Aber wie geht es den Arbeitenden in der Industrie damit?
"Die Ängste sind sehr groß", sagt VW-Mitarbeiter Luigi Catapano. Der Vertrauensmann der IG Metall beim Konzern spricht bei "Hart aber fair" über die Stimmung unter den Beschäftigten. In der Politik werde "nur geredet, aber nicht gehandelt". Sie sei "zu sehr mit sich selbst beschäftigt", statt endlich etwas zu tun.
Der VW-Mann ergänzt: "Wie wollen wir denn die Wirtschaft ankurbeln? Die Menschen behalten das Geld in der Tasche, sie wollen es nicht ausgeben, weil sie Angst haben".
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Ralph Brinkhaus kann das verstehen. Er sagt: "Es ist wichtig, dass wir schnell in die Pötte kommen". Die Politik müsse verlässlicher werden - und der Staat schlanker, schneller, effizienter und handlungsfähiger.
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Ein aktuelles und umstrittenes Thema aus Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft: Das steht im Mittelpunkt von "Hart aber fair". 75 Minuten lang diskutiert Louis Klamroth mit seinen Gästen, und das live. Einspieler erklären, worum es geht und liefern Hintergründe. Zu Wort kommen in der Polit-Talkshow immer auch Betroffene oder Bürger:innen.
Nicht selten kommt es zwischen den Gästen zu hitzigen Diskussionen und Wortgefechten. Überzeuge dich selbst. Im Joyn-Stream kannst du live zusehen, montags um 21 Uhr.
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