Darum ist "Boston Legal" die beste Anwaltsserie

Oft bekommen Serien oder Filme, die vor längerer Zeit produziert wurden, später einen Beigeschmack. Bestes Beispiel ist "Sex and the City" - auch wenn wir die Geschichte um Carrie Bradshaw und Co. lieben, ist sie aus heutiger Sicht nicht divers und bedient einige Klischees, die es so heute nicht mehr vor die Kamera schaffen würden. Doch bei "Boston Legal" sieht es anders aus. Die US-amerikanische Anwaltsserie wurde 2004 zum ersten Mal ausgestrahlt und ist auch heute noch ein echtes TV-Highlight. Wir haben vier Gründe gefunden, warum die Show selbst rund 20 Jahre später noch so unterhaltsam und beliebt ist.

1. Starke Charaktere

Eine Serie lebt neben einer guten Geschichte natürlich in erster Linie von ihren Figuren. In der letzten Staffel der Vorgängerserie "The Practice" wurden unter anderem die Charaktere Alan Shore (James Spader) und Denny Crane (William Shatner) eingeführt, die während sämtlicher Staffeln an Board blieben. Alan ist ein charismatischer, oft unkonventioneller Anwalt, der in jeder Situation eine Lösung findet, während Denny ein exzentrischer Seniorpartner ist, der sich trotz seines Alters immer noch als "Legende" sieht. Die beiden verbinden eine ganz eigene Chemie und ein besonderer Witz, der immer wieder für denkwürdige Momente sorgt. Aber auch die anderen Figuren wie Shirley Schmidt (Candice Bergen) oder Brad Chase (Mark Valley) tragen zum Charme der Serie bei.

2. Gesellschaftliche Relevanz

"Boston Legal" ist aber mehr als nur eine Anwaltsserie. Das TV-Drama setzt sich intensiv mit gesellschaftlichen und politischen Themen auseinander. In jeder Episode werden - vor allem in den USA relevante - Sujets wie Rassismus, Abtreibung, Waffengewalt und die Korruption der Wirtschaft behandelt. "Boston Legal" scheut nicht davor zurück, eine kluge und oft provokante Perspektive einzunehmen und sein Publikum mit Alltagsfragen und Problematiken zu konfrontieren.

3. Cleverer Mix aus Humor und Ernst

Viele Anwaltsserien sind spannend, aber nur wenige schaffen es, trotz ernster Themen und Tragödien auch humorvolle Elemente zu integrieren. "Boston Legal" ist ein Paradebeispiel dafür, dass sich Spannung, Drama und Witz nicht ausschließen müssen. Die Serie ist nie zu schwerfällig und versteht es, ihr Publikum immer wieder zum Lachen oder Schmunzeln zu bringen. Vor allem die Wortgefechte zwischen den Anwälten sind ein Highlight. Geistreich und unterhaltsam behandeln sie gleichzeitig tiefgründige gesellschaftliche Fragen. Auch heute noch sorgt diese einzigartige Balance dafür, dass die Serie inhaltlich stark ist und trotzdem Leichtigkeit versprüht.

4. Geniale Dialoge

Wir haben es eben schon erwähnt: "Boston Legal" zeichnet sich durch brillante Dialoge aus. Im Besonderen zeigt sich das durch die cleveren Anspielungen auf die einzelnen Darsteller:innen. William Shatner, der die Hauptrolle des Denny Crane spielt, ist in den 60er-Jahren als Captain Kirk in "Raumschiff Enterprise" zum internationalen Star geworden. Immer wieder wird in "Boston Legal" auf seine Vergangenheit als Kirk angespielt. Auch Oscar-Nominierungen der Schauspieler:innen und gleiche Namen wie die aus vergangenen Filmen werden als Ode an die jeweilige Vergangenheit raffiniert platziert.

Ein Klassiker, der unterhält und zum Denken anregt

Nicht nur für uns ist "Boston Legal" auch Jahre nach Drehschluss noch die beste Anwaltsserie. Von spannenden Tragödien über tiefgehende Auseinandersetzungen mit gesellschaftlich relevanten Themen bis zu humorvollen Dialogen - das Anwaltsdrama hat einfach alles, was wir von einer richtig guten Serie erwarten. Kein Wunder also, dass sie immer wieder für die Emmys und die Golden Globes nominiert wurde und viele der Auszeichnungen auch gewinnen konnte.