"taff" macht auf Joyn den Test
Haut straffen: Halten Kollagen-Drinks ihre Versprechen?
Veröffentlicht:
von Elisa AscherIm Alter nimmt die Produktion vom körpereigenen Kollagen ab, doch diverse Präparate sollen helfen, trotzdem eine straffe Haut zu behalten. Was steckt wirklich dahinter?
Jetzt auf Joyn:
Kollagen: Was ist das eigentlich?
Wir alle haben wahrscheinlich schon mal den Begriff Kollagen gehört, insbesondere im Zusammenhang mit Beauty-Produkten. Es soll dafür sorgen, dass unsere Haut wieder schön straff wird und den Alterungsprozess somit verlangsamen. Doch was ist Kollagen eigentlich? Es ist ein Bindegewebseiweiß, also ein Protein, das unter anderem in Haut, Knochen und Knorpel enthalten ist. Es wird vom Körper selbst produziert und kommt in zahlreichen unterschiedlichen Varianten vor, je nachdem, um welche Binde- und Stützgewebe es sich handelt.
Als sogenanntes Strukturprotein besitzt es eine faserartige Beschaffenheit und dient unserem Gewebe als stützender Gerüststoff. Es festigt den Körper und sorgt für die Elastizität und Festigkeit der Haut. Je älter wir werden, desto weniger Kollagen produzieren wir. So nimmt die Kollagenproduktion schon ab dem 25. Lebensjahr um ein bis zwei Prozent ab. Mit 40 hat jeder Mensch bereits 10 bis 20 Prozent des Kollagens in der Haut verloren, was unter anderem durch Falten sichtbar wird. Da ist es doch eigentlich ganz naheliegend, dass wir, wenn wir unserem Körper von Außen Kollagen zuführen, diesen Alterungsprozess stoppen können - oder?
Übrigens: Nicht nur durch den Alterungsprozess baut der Körper an Kollagen ab, auch der eigene Lebensstil spielt eine essenzielle Rolle. Diese Faktoren mindern außerdem die Kollagenproduktion:
Rauchen
Regelmäßige sowie starke Sonneneinstrahlung
Übermäßiger Alkoholkonsum
Schlafmangel
Bewegungsmangel
So effektiv sind Kollagen-Drinks wirklich
Vor allem Kollagen-Drinks sind derzeit eine beliebte Maßnahme, um den Körper mit mehr Kollagen zu versorgen. Ob diese allerdings wirklich so eine verjüngende Wirkung haben wie angepriesen ist fragwürdig. Hersteller der Nahrungsergänzungsmittel versprechen straffere Haut und ein jüngeres Aussehen. Stiftung Warentest konnte jedoch zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis kommen. Dabei wurden 15 verschiedene Drinks mit zugesetztem Kollagen getestet, diese haben aber weder in der Zusammensetzung, noch in ihrer Wirkung überzeugt.
Auch Expertin Dr. Katharina Herberger, Dermatologin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, sieht diese Werbeversprechen eher kritisch. Viele der Studien seien zudem von den Produzenten der Kollagenpräparate finanziert, sodass sich die Frage nach ihrer Neutralität stellt, erklärt Katharina Herberger, Dermatologin am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf. "Die Studien sind zum großen Teil fragwürdig, was den Zeitraum und die Messmethode betreffen."
Was viele außerdem nicht wissen: Es gilt ein Werbeverbot für derartige Versprechen. Die EU lehnt nach ausgiebiger Prüfung durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gesundheitsbezogene Angaben über Kollagen ab. So lagen keine aussagekräftigen wissenschaftlichen Beweise vor, die eine verbesserte Hautstruktur und Gelenkgesundheit bestätigt hätten. Die Beauty-Industrie versucht diese Verbote immer wieder durch den Zusatz von Vitaminen, Mineralstoffen sowie sekundären Pflanzenstoffen zu umgehen.