Schule abgebrochen für Schauspielerei
David Kross wurde mit schon 18 berühmt: Was macht der Schauspieler heute?
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von lnfDavid Kross hatte schon mit 18 Jahren seinen großen Durchbruch. Mittlerweile hat er sich in ganz Hollywood einen Namen gemacht.
Bild: ddp | ddp/Marcus Golejewski
Mit zarten 18 Jahren gelang David Kross mit seiner Hauptrolle in "Der Vorleser" sein Durchbruch in Hollywood. Es folgten Angebote von Steven Spielberg und zahlreiche Auszeichnungen – jetzt gehört er zu den bekanntesten Schauspielern Deutschlands. Aber was macht er eigentlich heute?
"Der Vorleser" & was danach kam
"Der Vorleser" ist die Verfilmung des Romans von Bernhard Schlink. Darin verkörperte David Kross mit gerade 18 Jahren den Schüler Michael Berg, der sich in Hanna verliebt, eine mehr als doppelt so alte Frau, ehemalige KZ-Wärterin und Analphabetin, gespielt von Kate Winslet. Er liest ihr aus Büchern vor und sie beginnen eine Affäre. Der Film verschaffte Kross internationale Aufmerksamkeit, insbesondere wegen der vielen intimen Szenen. Seine Mutter hatte den Dreharbeiten nur unter der Bedingung zugestimmt, dass er sein Abitur schaffen würde, aber bald konnte sich Kross nicht mehr vor Schauspiel-Angeboten retten und brach zum Bedauern seiner Mutter die Schule ab.
2011 folgte Kross‘ nächste große Hauptrolle in Steven Spielbergs Kriegsdrama "Gefährten". Für den Film "Simpel" erhielt er 2017 zusammen mit Frederick Lau den Bayerischen Filmpreis als "Beste Darsteller".
David Kross: Eine historische Persönlichkeit?
Historienfilme scheinen zu Kross‘ Steckenpferd geworden zu sein. Denn nach "Gefährten" folgte mit Michael "Bully" Herbigs "Ballon" der nächste, in dem er eine Hauptrolle ergatterte. Der handelt von der Flucht zweier Familien aus der DDR – per Heißluftballon über die Berliner Mauer.
Von der Flucht aus der DDR:
Der biographische Film "Trautmann" von 2018 spielt ebenfalls in der Nachkriegszeit: Kross spielt Bert Trautmann, der 1945 in britischer Gefangenschaft als exzellenter Torwart entdeckt wird und beim Fußballverein Manchester City als "Traut the Kraut" zur Legende wurde.
David Kross spielt die Fußballlegende Bert Trautmann:
David Kross in "Leander Haußmanns Stasikomödie"
Es bleibt historisch – aber dafür wird die Stimmung etwas heiterer. In der "Stasikomödie" des Regisseurs Leander Haußmann, dem letzten Teil dessen "DDR-Trilogie" spielt Kross die Hauptrolle des jungen Romanautors Ludger Fuchs, der im späteren Verlauf von Jörg Schüttauf dargestellt wird. Der war früher Spitzel in der Bohème des Prenzlauer Bergs und präsentiert seiner Familie stolz seine dicke Stasi-Akte - inklusive intimer Briefe seiner damaligen Liebeleien. Erst jetzt erinnert er sich, wie sehr ihm das Leben dort gefallen hatte und wie schnell er seinen eigentlichen Auftrag vergessen hatte.
Haußmann hat für die Besetzung der anderen Rollen die Crème de la Crème der deutschen Schauspieler zusammengetrommelt: Steffi Kühnert, Bernd Stegemann, Ilka Bessin und Tom Schilling, um nur einige Namen zu nennen. Der Film erhielt 2022 den Bayerischen Filmpreis als "Beste Produktion". Ab 20.01.2025 ist der Film auch auf Joyn verfügbar.
In der Serie "Kafka" aus vergangenem Jahr spielt er Franz Kafkas besten Freund Max Brod. Für diese Rolle wurde Kross beim Blauen Panther 2024 als "Bester Schauspieler" in der Kategorie Fiktion nominiert.
Abgesehen von seinen großen Rollen tritt er mittlerweile auch für Werbekampagnen vor die Kamera, zum Beispiel für den CUPRA Born im September 2024. Über sein Privatleben ist wenig bekannt – er ist mutmaßlich seit 2013 mit der schwedischen Schauspielerin und Sängerin Agnes Lindström Bolmgren liiert, beide wohnen derzeit vermutlich in Berlin.