Fürchterlicher Gestank am Set

Insider-Wissen! Das musst du über "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" unbedingt wissen

Aktualisiert:

von Katharina Heine

Diese 13 Fakten über das Kultmärchen werden dich überraschen.

Bild: picture alliance / F+G Köhler/WDR/DRA/dpa | F+G Köhler; Adobe Stock


Seit über 50 Jahren zählt "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" zu den absoluten Klassikern in der Weihnachtszeit. Doch wusstest du, dass es während der Dreharbeiten am Set fürchterlich nach Fisch gestunken hat? Den Grund dafür und noch weitere kuriose Fakten über das Märchen erfährst du hier.

Fakt 1: Das Märchen sollte im Sommer spielen

"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" als Sommermärchen? Was heute kaum vorzustellen ist, war die Ursprungsidee des Regisseurs Václav Vorlíček. Anstatt über eine verschneite Schneelandschaft sollte Aschenbrödel ursprünglich über grüne Felder und bunte Blumenwiesen galoppieren. Doch aus dieser Idee wurde nichts. Grund dafür war aber nicht die Überzeugung, dass das Märchen besser in die Winterzeit passt. Die DEFA (Deutsche Film AG) hatte für die Sommermonate schon zu viele Filmprojekte in Planung und die Studios in Babelsberg waren ebenso ausgebucht. Außerdem waren Filmproduktionen im Sommer teurer als im Winter, was mit dem knappen Budget im Konflikt stand. So wurde prompt der Drehzeitpunkt verschoben und in den Winter gelegt. Wer weiß: Vielleicht hat das Märchen dieser spontanen Entscheidung seinen kompletten Erfolg zu verdanken.

Fakt 2: "Aschenbrödel" kommt über 14 Mal im TV

Eins ist sicher: An "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" kommt in der Weihnachtszeit keiner vorbei. Auch dieses Jahr läuft das Märchen 14 Mal im Fernsehen und davon sogar fünfmal an Heiligabend. Startschuss gibt "Das Erste" am ersten Advent um 15:35 Uhr. Aber auch an den kommenden Adventssonntagen und über die Weihnachtsfeiertage hast du viele Gelegenheiten, den Klassiker im Free-TV zu sehen. Und das Beste daran: Alle Ausstrahlungen kannst du kostenlos im Joyn-Livestream schauen – egal ob in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz.


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Fakt 3: Fischmehl statt echtem Schnee

Was für eine Vorstellung: Bei der ikonischen Szene, in der Aschenbrödel ihren Schuh verliert, muss es am Set wahnsinnig nach Fisch gestunken haben. Das lag aber nicht am Catering, sondern am Kunstschnee! Denn um das Schloss Moritzburg war weit und breit kein Schnee zu sehen. Zu dieser Zeit war es üblich, Fischmehl als Schneeersatz zu verwenden. Auch wenn dadurch das Schloss Moritzburg romanisch verschneit aussah, muss es den Schauspieler:innen am Set vom Geruch womöglich übel geworden sein.

Fakt 4: Die Kälte war eine Herausforderung

Während an den sächsischen Filmkulissen um das Schloss Moritzburg keine einzige Schneeflocke vom Himmel fiel, versanken die Drehorte im Böhmerwald im Tiefschnee. Die wohl größte Challenge lag hierbei aber bei den Schauspielenden. Denn diese mussten sich in ihren dünnen und noch für den Sommer gedachten Kostümen bis zur Hüfte durch den Schnee kämpfen ‒ an der Stelle erinnern wir uns doch alle an die Strumpfhose des Prinzen. Doch das war noch nicht die Spitze des Eisbergs: Die Schauspielerinnen der bösen Stiefmutter (Carola Braunbock) und Stiefschwester (Dana Hlaváčová) mussten in deren letzter Szene tatsächlich in einen eiskalten Teich stürzen. Ein extremes Risiko hinsichtlich der Kälte und vor allem der Gesundheit von Dana Hlaváčová. Sie war zu diesem Zeitpunkt schwanger.

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Fakt 5: Pferde durften nicht über die Landesgrenze

Als wären die wetterbedingten Umstände nicht schon herausfordernd genug, erschwerte eine hochansteckende Viruskrankheit die Dreharbeiten. In Tschechien brach während der Produktion die Maul- und Klauenseuche aus. Deshalb durfte keines der Filmpferde die deutsch-tschechische Grenze überqueren und sogenannte Tierdoubles kamen zum Einsatz. In den wichtigsten Szenen bei Schloss Moritzburg reitet Aschenbrödel deshalb nicht wie wir immer dachten auf ihrem Pferd Nikolaus. Die DEFA stellte dem Team hier ein anderes Pferd zur Verfügung, das zuvor in vielen anderen DEFA-Filmen mitgespielt hat.

Fakt 6: Filmmaterial bekam Zoll-Probleme

Der Hauptdarsteller Pavel Trávníček, der den Prinzen spielte, verriet jetzt bei "Riverboat", dass nicht nur die Pferde Probleme beim Grenzübergang hatten. Trávníček war damals für den Transport des Filmmaterials zuständig. Da es sich hierbei um negatives Filmmaterial handelte, welches unter keinen Umständen mit Licht in Berührung kommen durfte, packte er es in einen Samtsack - Was die Zöllner natürlich stutzig machte. Nach langer Diskussion und guter Überredungskunst konnte er die Zöllner davon überzeugen, dass es sich hierbei nicht um Drogenschmuggel handelte.

Fakt 7) Eule zwinkert nicht von alleine

Neben den Pferden und dem Hund Kasperle spielt Aschenbrödels Eule Rosalie eine wichtige Rolle im Märchen. Dabei sind viele nicht nur von ihrer Erscheinung fasziniert. Jedes Mal, wenn Aschenbrödel eine magische Haselnuss öffnen sollte, zwinkerte die Eule der Hauptfigur zu. Doch bei diesen Szenen wurde am Set geschummelt. Denn selbstverständlich war es gar nicht so einfach, mit Tieren am Set zu arbeiten. Doch die Requisiteure nutzen einen Trick: Sie pieksten der Eule zum richtigen Zeitpunkt mit einem Bleistift oder Stock und brachten sie so zum Zwinkern.

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die Dokumentation "Drei Haselnüsse und ein Mythos: 50 Jahre Aschenbrödel" im MDR-Livestream -kostenlos auf Joyn.

Fakt 8) Protagonistin von Aschenbrödel war nicht geplant

Für viele von uns ist die Schauspielerin Libuše Šafránková das einzig wahre Aschenbrödel. Bis heute wird sie mit der Rolle immer noch in Verbindung gebracht. Doch dabei war die tschechische Schauspielerin anfangs gar nicht für die Rolle vorgesehen. Eigentlich sollte Jana Preissová Aschenbrödel spielen. Doch aufgrund ihrer Schwangerschaft musste sie die Rolle absagen. Nach Castings mit über 2.000 Frauen soll sich Regisseur Vorlíček an Libuše Šafránková erinnert und ihr direkt nach der Schauspielschule die Rolle angeboten haben. Eine erstklassige zweite Wahl, oder?

Fakt 9) Auf Tschechisch heißt Aschenbrödel "Popelku"

Ja, richtig gelesen. Wie auch im Deutschen wurde der tschechische Name der Märchenfigur von der Asche abgeleitet. In Tschechien bezeichnet man diese allerdings als "popel", was Aschenbrödel den reizenden Namen "Popelku" verleiht. Dagegen klingt Kleinröschen ja fast wie ein liebreizender Kosename.

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Der Prinz (Pavel Trávníček) passt Aschenbrödel (Libuše Šafránková) den verlorenen Schuh an.

Bild: -/Degeto/WDR/dpa


Fakt 10) Ballszene wurde nicht im Schloss gedreht

Wie bitte? Da reitet Aschenbrödel schon zum Schloss Moritzburg und dann findet der Ball nicht mal dort statt? Spaß beiseite: Tatsächlich wurde die bekannte Ballszene nicht in den Räumen auf Schloss Moritzburg gedreht. Stattdessen baute man den Ballsaal im Filmstudio nach und drehte die romantische Szene in Babelsberg. Authentische Romantik geht anders.

Fakt 11) Melodie wird zum TikTok-Trend

Die Filmmusik von Karel Svoboda hat bis heute noch Ohrwurm-Potenzial. Doch nicht nur die Titelmusik, auch die Lieder vom Ball bringen bis heute Groß und Klein zum mitsummen. Für einen neuen Ohrwurm sorgte im vergangenen Jahr aber der DJ Felix Harrer. Er mixte die bekannte Melodie mit einem Techno-Beat und ging damit auf Instagram und TikTok viral. Aber auch auf Spotify verzeichnet der Song um die sechs Millionen Streams.

Und sogar das Team vom SAT.1 Frühstücksfernsehen kommt an diesem Song nicht vorbei:

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Fakt 12) Sprachen-Mix bei den Dreharbeiten

Einen wilden Mix gab es aber auch bei der Sprache am Set. Denn bei der deutsch-tschechischen Koproduktion wurde sich nicht auf eine Sprache geeinigt. So wurden sowohl deutschsprachige als auch tschechische Schauspieler:innen gecastet und der Film wurde letztendlich in zwei Sprachen gesprochen. Blöd nur, dass durch diese Barriere sich die Schauspieler:innen teilweise untereinander gar nicht verstanden.

Fakt 13) Drehbuchautor hatte Berufsverbot

Das Drehbuch von "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" hätte eigentlich gar nicht geschrieben werden dürfen. Dem Autor František Pavlíček wurde in den 70er-Jahren und damit zur Produktionszeit untersagt, seiner Tätigkeit nachzugehen. Grund dafür war das totalitäre Regime in der Tschechoslowakei. Aus diesem Grund veröffentlichte er das Drehbuch mit dem Namen der Autorin Bohumila Zelenková. Letztendlich wussten nur Regisseur Vorlíček, Produzent Ota Hofman und die Schein-Autorin Zelenková von diesem Plan.

Fakt 14) Bis heute ist der Schuh auf Schloss Moritzburg

Wollten wir nicht alle schon mal die große Treppe am Schloss hinuntergehen oder durch das berüchtigte Guckloch in den Ballsaal schauen? Aber aufgepasst: Dieser Traum kann zur Wirklichkeit werden. Denn jedes Jahr aufs Neue organisiert das Schloss Moritzburg für alle Aschenbrödel-Fans im Winter eine große Ausstellung mit Requisiten, Originalkostümen und allem, was das Märchenherz höher schlagen lässt. Sogar Aschenbrödels verlorener Schuh ist auf der Treppe des Schlosses als Bronze-Skulptur vorhanden und kann von den absoluten Aschenbrödel-Freaks auch anprobiert werden. Aber Achtung: Aschenbrödel soll Schuhgröße 35 gehabt haben ‒ also nicht stecken bleiben!

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