Per Mausklick

Oscars 2024: So funktioniert heute das Voting bei den Academy Awards in Hollywood

Aktualisiert:

von teleschau
Eine Oscar Trophäe

Ein Blick hinter die Kulissen der Oscars.

Bild: 2010 Getty Images/Andrew H. Walker


Es gibt kaum eine glamourösere Veranstaltung als die Oscar-Verleihung: Wenn die goldenen Statuetten vor einem Millionenpublikum im TV vergeben werden, glitzert es in den stolzen Augen der Filmschaffenden. Die Wahl der Gewinner:innen ist dagegen eine schnöde Sache, wie jetzt bekannt wurde. So funktioniert das Voting bei den Academy Awards.

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Im Clip: So funktioniert heute das Voting bei den Academy Awards

Am Nachmittag des 10. März, um 16 Uhr Ortszeit, beginnt im Dolby Theatre von Los Angeles die 96. Oscar-Verleihung. Dann wird der begehrteste aller Filmpreise in 23 Kategorien vergeben. Es ist eine pompöse Gala der Schönen, Berühmten und Erfolgreichen - moderiert von US-Late-Night-Talker Jimmy Kimmel.

Aber die Entscheidung darüber, wessen Karriere mit einem Goldjungen in neue Sphären katapultiert wird, fällt auf unspektakulärste Art und Weise: nämlich per Maus-Klick.

Übrigens: Auf ProSieben und auf Joyn kannst du die Verleihung in der Nacht vom 10. auf den 11. März live verfolgen.

So funktioniert heute das Voting bei den Oscars 2024: Die Entscheidung fällt per Maus-Klick

Wie "Public Broadcasting Service" (PBS) berichtete, findet die Wahl innerhalb der Academy heutzutage ausschließlich online statt. Also: kein persönliches Erscheinen der Abstimmenden bei einer separaten Veranstaltung mit bewachten Wahlkabinen und anonymen Stimmzetteln!

Diese gänzlich unglamouröse Art des Votings entsetzte viele Fans in den USA: "Ich persönlich dachte, dass sie sich alle in einem dunklen, geheimen Raum treffen, der von einem Feuer erleuchtet wird, während sie ihre schönsten Klamotten tragen", meinte ein desillusionierter Fan bei "X", nachdem dort die PBS-Info geleakt wurde. "Warum dachte ich eigentlich, dass die das mit Papierstimmzetteln machen", kommentiert ein anderer - und setzte zwei tränenüberströmte traurige Smileys.

Also kein Glamour bei der Wahl. Theoretisch können die Wahlberechtigten ihre Stimme auch im Pyjama oder in Schlabber-Jogginghose und Filzpantoffeln am Küchentisch abgeben.

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Voting bei den Oscars: 10.000 Menschen entscheiden, wer heute einen Academy Award bekommt

Und noch einer Illusion wurden die Filmfans beraubt: Die Entscheidung ist nicht bis wenige Stunden vor der Zeremonie offen und spannend. Nein, die Sieger:innen stehen längst fest - in diesem Jahr bereits seit dem 27. Februar. An diesem Tag wurde um 17 Uhr nachmittags (Ortszeit Los Angeles) das Online-Voting geschlossen.

Bis dahin mussten alle rund 10.000 Mitglieder der "Academy of Motion Picture Arts and Sciences" ihre Klicks getätigt haben. Mitglied kann man nur auf Einladung werden und alle Mitglieder müssen etwas mit dem Filmbusiness zu tun haben. Derzeit vereint die Akademie 14 verschiedene Berufsfelder: Schauspieler:innen, Ausstatter:innen, Kameraleute, Regisseur:innen, Dokumentarfilmer:innen, Produzent:innen, Mitglieder aus dem Bereich Filmschnitt, Komponist:innen, Personen aus dem Bereich Public Relations, Ton und Visuelle Effekte, Kurzfilmer:innen und Animateur:innen (Zeichner:innen) sowie Drehbuchautor:innen.

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Voting vor der Oscar-Verleihung: Nur zwei Menschen kennen vorab die Ergebnisse

Bei der finalen Wahl der Besten können die Akademie-Mitglieder in allen 23 Kategorien ihre Stimme abgeben. Nicht so bei den Nominierungen. Die finden nur in der jeweils eigenen Kategorie statt. Bedeutet: Regie-Führende beraten über Regie-Führende, Schauspieler:innen über ihre Kollegen und Kolleginnen.

Die Entscheidung über den Sieg ist dann einfach: Wer beim Voting die meisten Stimmen erhält, gewinnt.

Wenn am 10. März die Nominierten mit schwitzenden Händen im Dolby Theatre eintreffen, wissen nur zwei Menschen auf der Welt, welche Sieger-Namen auf den Zetteln in den legendären Umschlägen stehen. Das sind Mitarbeiter:innen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). Sie stehen am Tag der Gala neben der großen Bühne und halten einen vollen Satz der Gewinner:innen-Umschläge in Händen. Ihr Job ist es, den Laudator:innen der jeweiligen Kategorie den richtigen Umschlag auszuhändigen.

Das kann auch mal schiefgehen. 2017 hatte ein PwC-Mitarbeiter dem Präsentator Warren Beatty den falschen Umschlag in die Hand gedrückt. So wurde zunächst "La La Land" statt "Moonlight" als Gewinner in der Sparte "Bester Film" auf der Bühne verlesen. Eine der größten Pannen in der Oscar-Geschichte.