Inklusions-Bewegung
Special Olympics und Paralympics: So unterscheiden sich die beiden Sportevents
Aktualisiert:
von Luca SerdaroğluDie Special Olympics World Winter Games Turin 2025 stehen unter dem Motto "The Future is here" - "Die Zukunft ist hier".
Bild: picture alliance / Martin Huber / EXPA / picturedesk.com
Skifahren, Hockey und vieles mehr: Von 8. bis 15. März 2025 finden die Special Olympics World Winter Games Turin 2025 statt. Auf Joyn kannst du live mitfiebern. Die Historie der Special Olympics und den Unterschied zu den Paralympics erfährst du hier.
Special Olympics World Winter Games 2025
Das Wichtigste zu den Special Olympics
Die Special Olympics sind das weltweit größte inklusive Multisport-Event. Die Spiele werden vom Internationalen Special Olympics Verband vergeben. Wie die Olympischen und Paralympischen Spiele finden sie alle zwei Jahre abwechselnd im Sommer und im Winter statt.
Acht Jahre lang gab es keine Winterspiele der Special Olympics. Die letzten Spiele fanden 2017 in Österreich statt. Vier Jahre später sollte die russische Stadt Kasan Austragungsort der Spiele werden. Nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine kam es jedoch zur Absage.
Der gebürtige Österreicher Arnold Schwarzenegger besuchte eine Siegerehrung im Rahmen der Winterspiele 2017 in seiner Heimatstadt Graz.
Bild: picture alliance / Martin Huber / EXPA / picturedesk.com
Paralympics und Special Olympics - das ist der Unterschied
Beide Veranstaltungen sind vom Internationalen Olympischen Komitee anerkannt und fördern den internationalen Wettkampf für Sportler:innen mit Beeinträchtigungen, haben aber unterschiedliche Zielsetzungen und Teilnahmekriterien.
Die Paralympics richten sich an Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung. Ähnlich wie bei den Olympischen Spielen treten Athlet:innen im Leistungssport gegeneinander an und müssen sich durch ihre sportlichen Leistungen für die Teilnahme qualifizieren.
An den Special Olympics nehmen Menschen mit geistiger Beeinträchtigung teil. Individuelle Bestleistungen stehen im Vordergrund - nicht der direkte Wettkampf. Damit es faire Bedingungen für alle Teilnehmenden gibt, werden die Athletinnen und Athleten in Gruppen nach jeweiligem Leistungsniveau eingeteilt. Inklusion und Sichtbarkeit stehen bei den Special Olympics im Vordergrund - Weltrekorde sind zweitrangig.
Das könnte dich auch interessieren:
Special Olympics: Darum ist Sport für Menschen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung so wichtig
Special Olympics Winterspiele 2025: Die besten Momente im Joyn-Livestream
Das sind die Disziplinen des Wettbewerbs
Die Athlet:innen treten in neun verschiedenen Wettbewerben gegeneinander an. Darunter sind die klassischen Sportarten wie: Skifahren, Snowboarden, Langlaufen, Eiskunstlaufen und Eislaufen (Rennen).
Hinzu kommen noch besondere Sportarten, die es eigens für die Special Olympics gibt:
Die Disziplin Tanzsport kombiniert Elemente aus Tanz und Wettkampf. Die Athlet:innen führen Choreografien zu Musik auf, die verschiedene Tanzstile wie Standardtanz, Modern Dance, Hip-Hop und viele andere beinhalten können.
Schneeschuhlauf: Bei diesem Wettrennen treten die Läufer:innen in Schneeschuhen auf einer schneebedeckten Strecke an. Das Rennen gibt es über unterschiedliche Distanzen. Der kürzeste Lauf ist 25 Meter lang, der längste zehn Kilometer.
Floorball (Unihockey) ist ähnlich wie Hockey. Der Unterschied: Es wird mit Kunststoffschlägern und einem 23 Gramm leichten Lochball aus Kunststoff gespielt. So wird das Verletzungsrisiko gering gehalten. Wie auch beim Eishockey stehen die Tore nicht am Spielfeldrand, sondern im Feld. Man kann sich also auch hinter dem Tor bewegen. Bei Special Olympics gibt es Wettbewerbe in drei verschiedenen Formaten (4 vs. 4; 6 vs. 6 und 5 vs. 5).
Motor Activity Training Program (MATP): „Bewegung und Sport für Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf“ richtet sich an Personen, die aufgrund ihrer Beeinträchtigung nicht an den regulären Special Olympics teilnehmen können. MATP soll allen Menschen mit intellektueller und mehrfacher Beeinträchtigung ein regelmäßiges Training und die Teilnahme an Sportveranstaltungen ermöglichen. Die Teilnehmer:innen dürfen hier bei den verschiedenen Übungen auch unterstützt werden.
Schneeschuhlauf bei den Special Olympics Winter Games 2017.
Bild: picture alliance / Martin Huber / EXPA / picturedesk.com
Die Geschichte der Special Olympics: Vom Sommercamp zum Mega-Event
In den 1960er-Jahren war es geistig beeinträchtigten Kindern in den USA nicht möglich, an Sommercamps der öffentlichen Schulen teilzunehmen. Eunice Kennedy-Shriver, die Schwester von US-Präsident John F. Kennedy, beschloss, etwas dagegen zu tun. Ihre eigene Schwester Rosemary hatte eine geistige Beeinträchtigung - und große Freude an Sport. Eunice kannte also ein inklusives Familienleben. Sie gründete ein inklusives Sommercamp auf ihrer Farm. Hier trieben beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte Kinder gemeinsam Sport.
Mithilfe einer Familienstiftung organisierte sie 1968 die ersten Special Olympics in Chicago. Damals nahmen rund 1.000 Athlet:innen teil - allerdings nur aus den USA und Kanada und lediglich in drei Sportarten. Daraus wurde eine internationale Bewegung. Die ersten Spiele fanden noch in unregelmäßigen Abständen und bis 2003 ausschließlich in den USA statt. Doch immer mehr Länder nahmen mit ihren Delegationen teil. 1988 erkannte das Internationale Olympische Komitee die Spiele offiziell an.
Die Winterspiele gibt es seit 1977. 1993 fanden diese das erste Mal außerhalb der USA, in Salzburg, statt. Hinzu kommen kontinentale Spiele, wie die "Europäischen Sommerspiele“ oder "Asiatisch-Pazifische Spiele" und nationale Wettbewerbe. 1991 nahm das erste Mal eine deutsche Delegation teil. Im Jahr 2023 kamen die Sommerspiele nach Deutschland. Nach den diesjährigen Winterspielen in Turin werden 2027 im australischen Perth die nächsten Sommerspiele veranstaltet.
Im Clip: "Galileo" im Olympischen Haus

Olympiade als Friedensstifter: Wie tickt das IOC?
Videoclip • 12:48 Min • Ab 12Mehr entdecken
Crazy Football-Match am Morgen
"Eyeshield 21" geht auf ProSieben MAXX mit neuen Folgen weiter - zu anderen Zeiten
In SAT.1 und auf Joyn
Heute bei "Das 1% Quiz": San Diego und Verona Pooth - hier kostenlos streamen!
Star-Porträt
Darum gilt Heino Ferch als der deutsche Bruce Willis
Inklusion
Special Olympics Winterspiele 2025 heute: im Joyn-Livestream
Sport-Event auf Joyn
Deswegen sind die Special Olympics so wichtig
Doch richtig kalt erwischte es ihren Mann Wayne Carpendale
Ertappt: Annemarie Carpendale küsst Barbara Schöneberger