Tour in den Tod

"Mord auf dem Inka-Pfad": Die wahre Geschichte hinter der spannenden ARD-Serie

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von teleschau - Eric Leimann, Anna-Maria Hock
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Jona Kepler (Thomas Prenn) wandert den berühmten Inka-Pfad.

Bild: ARD Degeto Film/BR/Westside Film


Eigentlich wollte sie nur Urlaub in Südamerika machen, doch sie kehrte nie wieder heim. Im Jahr 1997 wurde eine deutsche Touristin in den peruanischen Anden ermordet. Wer steckt hinter dieser grausamen Tat? Das siehst du in der vierteiligen Krimi-Serie "Mord auf dem Inka-Pfad".


"Mord auf dem Inka-Pfad": Ein Highlight für alle Krimi-Fans

Du interessierst dich für authentische Verbrechensberichte, die unter die Haut gehen? Dann ist die ARD-Serie "Mord auf dem Inka-Pfad" genau das Richtige für dich. Die Serie beruht auf einer wahren Begebenheit. Nach dem Tod der deutschen Touristin im Jahr 1997 begann eine der umfangreichsten Untersuchungen der deutschen Kriminalgeschichte.

Die Serie aus der Feder von Drehbuchautor Rolf Basedow zeigt, wie viel Grips, Geduld und Empathie nötig sind, um jedes Puzzleteil einer kriminalistischen Recherche richtig zusammenzusetzen.

Die deutsche Kommissarin Rita Berg, gespielt von Nina Gummich ("Alice"), gibt es übrigens wirklich. Auch wenn sie im wahren Leben einen anderen Namen trägt. Interessanterweise hat sie sich kurz nach Ermittlungsende aus ihrem Job zurückgezogen. Auch an der Entstehung des Films war die echte Fahnderin so gut wie nicht beteiligt.

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Mehrere Lebensversicherungen zugunsten des Ehemanns

Was hat es mit dem wahren Fall auf sich? 1997 wurde die in New York lebende deutsche Krebsforscherin Ursula Glück-Tesler (34) ermordet. Sie war übrigens eine Verwandte des damals prominenten CSU-Politikers Alois Glück, der im Februar 2024 starb.

Die Wissenschaftlerin ließ ihr Leben während einer Wanderung auf dem berühmten Inka-Pfad in Peru. Der 33 Kilometer lange Aufstieg führt über einen Gebirgspass auf alten Inka-Wegen zum Machu Picchu, der berühmtesten archäologischen Stätte Südamerikas. Ursula, gespielt von Amelie Kiefer, wurde auf der Wanderung von ihrem acht Jahre jüngeren israelischen Ehemann begleitet, der in der Serie Jona Kepler (Thomas Prenn) heißt. Sein echter Name lautet Ilan Tesler.

Obwohl ihr Partner damals aussagte, zwei Männer hätten sie nachts in ihrem Zelt am Wegesrand überfallen und seine Frau erschossen, gab es Zweifel an seiner Version der Geschichte. Vor allem, als die Ermittler herausfanden, dass der Gatte mehrere Lebensversicherungen im Gesamtwert von etwa 1,5 Millionen D-Mark zu seinen Gunsten abgeschlossen hatte.

Rund 40-köpfiges Team auf Spurensuche in den Anden

Als besonders spektakulär gilt der Mordfall Ursula Glück-Tesler nicht nur wegen der weltweiten Ermittlungen, die unter anderem in New York, den Anden, Deutschland und Südafrika stattfanden. Auch der Aufwand war beispiellos: 120 Zeugen wurden befragt, 16.000 Seiten Fahndungsakten entstanden.

Höhepunkt war eine Bergtour zum Schauplatz des Verbrechens im Jahr 2000, die für die Serie nachinszeniert wurde. Das Untersuchungsteam vor Ort bestand aus fast 40 Personen. Darunter waren eine Staatsanwältin, ein Richter, ein Gerichtsschreiber, die beiden Sachbearbeiter der Kriminalpolizei München, fünf Angehörige der örtlichen Polizei, ein Fremdenführer und 19 Träger.

Auch der Ausgang des Prozesses ist bemerkenswert. Ilan Tesler wurde nur aufgrund von Indizien schuldig gesprochen, ohne dass die Tatwaffe gefunden wurde oder Augenzeugen die Tat belegen konnten. Das Landgericht München stellte 2002 nach einem einjährigen Verfahren eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes für Ilan Tesler fest. Im Juni 2009 wurde er in ein Gefängnis nach Israel überstellt. Laut Medienberichten aus dem Jahr 2025 hat er dort eventuell ein Teilgeständnis des Mordes abgelegt. Allerdings ist unklar, ob er es aus taktischen Gründen tat, um früher aus der Haft entlassen zu werden.


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