Die Anfänge der TV-Legende
Mit "Bares für Rares" zum Kult-Star: Horst Lichter im Porträt
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Runde Brille, Hut und Schnauzbart: Horst Lichter ist einer von Deutschlands kultigsten Moderatoren. Wie er zu "Bares für Rares" kam, wie es in seinem Privatleben aussieht und fünf Dinge, die du noch nicht über ihn wusstest, erfährst du hier!
Horst Lichter in seiner Sendung "Bares für Rares"
Er ist der Inbegriff der rheinischen Frohnatur - Horst Lichter flimmert seit über 20 Jahren über unsere Bildschirme. Als TV-Koch ist er mittlerweile kaum noch zu sehen. Der Moderator und Entertainer hat den Bereich der Unterhaltungssendungen erobert und moderiert querbeet alles weg, was das öffentlich-rechtliche Fernsehen zu bieten hat. Vor allem als Gesicht der Trödelshow "Bares für Rares" versüßt er die Nachmittage. Doch wer ist der Mann mit dem ikonischen Schnurrbart?
Horst heißt eigentlich nicht Horst - also nicht mit erstem Vornamen. Geboren wurde er am 15. Januar 1962 als Wilhelm Horst Lichter in Nettesheim bei Köln. Der zweite Vorname gefiel ihm besser, deswegen weiß heute kaum noch jemand vom Wilhelm. Mit 14 Jahren absolvierte er eine Ausbildung zum Koch, und nach ein paar Jahren Arbeit in der Küche verging ihm die Lust am Kochen. Lichter arbeitete in einer Braunkohlefabrik, bis er 1990 eine Art Club für Freunde und Bekannte eröffnete.
Dieser Laden, der eine Zusammensetzung von allem war, was Lichter liebte, wurde 1995 zur Kult-Gaststätte "Oldiethek". Hier gab es alten Trödel, Kitsch, Motorräder, Essen, Trinken und mittendrin einen lustigen Mann mit Schnurrbart - eine kuriose Zusammensetzung, die den WDR motivierte, einen Beitrag über die "Oldiethek" zu produzieren. So war Horst Lichter das erste Mal im TV zu sehen.
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"Lafer! Lichter! Lecker!" und "Lanz kocht": Horst Lichter ist mehr als ein TV-Koch
2005 begann seine Karriere als Fernsehkoch. Bei "Kerner kocht" trat er jahrelang vor der Fernsehnation dafür ein, dass ein gutes Stück Butter jedes Gericht besser macht. Bis 2012 war er regelmäßig bei "Kerner kocht" und der Nachfolgesendung "Lanz kocht" zu sehen. Seine bodenständigen Gerichte kamen so gut an, dass er 2006 eine eigene Sendung bekam. In "Lafer! Lichter! Lecker!" trat er elf Jahre lang jeden Samstag gegen Johann Lafer an, um gemeinsam mit einem Promi zu beweisen, dass Heimatküche es gut mit Sterneküche aufnehmen kann.
Schnell wurde klar, dass der unterhaltsame Rheinländer nicht nur hinter dem Herd eine gute Figur macht, sondern vor allem gut unterhalten kann. Also moderierte er verschiedene Koch-Shows wie "Die Küchenschlacht" oder "Deutschlands große Grillshow". In seinen Reisereportagen "Horst Lichter sucht das Glück" und "Horst Lichters Traumrouten" reist er per Motorrad und Oldtimer durch Länder wie Kroatien, Norwegen oder Mallorca.
Seit 2013 präsentiert Horst Lichter die ZDF-Sendung "Bares für Rares". Bereits fast 12 Jahre lang ist die Trödel-Sendung eine feste Bank am Nachmittag. Mit regelmäßig um die drei Millionen Zuschauer:innen gilt "Bares für Rares" als die erfolgreichste ZDF-Show im Tagesprogramm, 2019 bekam sie den Deutschen Fernsehpreis. Kein Wunder, ist das Konzept doch sehr unterhaltsam: Menschen bringen Fundstücke vorbei, Expert:innen schätzen die Lieblingsstücke ein und Händler:innen können sie per Gebot erwerben. So mancher "Trödel" hat sich da schon als sehr wertvoll erwiesen.
Ist der 5-Euro-Flohmarktfund vielleicht ein verschollenes Gemälde von Albrecht Dürer? "Bares für Rares" spielt mit der Erwartungshaltung und ist dabei spannend und unterhaltsam - auch weil die Sendung voll mit eigenständigen Persönlichkeiten ist, die man bereits nach kurzer Zeit liebgewonnen hat. Wenn Händler Walter Lehnertz bei einer wertvollen Gold-Brosche die Verkäuferin mit seinem kultigen "Isch biete 80 Euro" Startgebot schockt, dann muss man daheim auf der Couch einfach schmunzeln. Der rote Faden in bisher über 2.000 Sendungen ist und bleibt Horst Lichter, der die Gäste begrüßt, mit dem Experten-Team schäkert und dem in jeder Sekunde anzumerken ist, dass ihm das, was er da tut, riesig Spaß macht.
"Bares für Rares" kannst du täglich im ZDF-Livestream verfolgen. Hin und wieder laufen auch besondere Abend-Specials, so auch an Heiligabend 2024. Am 24. Dezember um 20:15 wird's besinnlich, denn Horst Lichter feiert mit seinen Kolleg:innen den "Bares für Rares"-Weihnachtsabend - und du kannst im Livestream dabei sein.
Noch für alle Fans von "Bares für Rares"
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Und privat? Von der Freundin zur Ehefrau - wie Horst Lichter im dritten Anlauf glücklich wurde
Zwei Ehen hatte Horst Lichter schon hinter sich, als Horst Lichter Nada kennenlernte. Sie arbeitete als Kellnerin in seinem Restaurant, und er verkuppelte sie mit einem guten Freund. Die beiden heirateten, doch dann starb der Freund an Krebs.
Gemeinsam bewältigten Horst und Nada die Trauer und aus Freundschaft entstand Liebe. Elf Jahre später machten sie im August 2009 ihre Beziehung offiziell und heirateten. Die zehn Jahre jüngere Kroatin ist Lichters große Liebe und Trennungsgerüchte erstickt er sofort im Kern. "Mein Schatz Nada und ich gehen jetzt im August ins 27. Jahr.[...] Wir haben vor, das durchzuziehen, bis ich irgendwann da oben bin", stellt er auf seinem Instagram-Kanal klar.
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Kinder und Familie: Alles begann mit einem Schicksalsschlag
Mit seiner ersten Frau Christine bekam Horst Lichter drei Kinder. Doch bereits in jungen Jahren muss der Rheinländer einen tragischen Verlust hinnehmen: Seine Erstgeborene Nicole stirbt 1984 mit nur sechs Monaten am plötzlichen Kindstod. "Alle waren unfassbar zerstört", erinnert er sich im Gala Magazin. Selbst in diesem dunkelsten Moment zeigte er Stärke. "Ich muss mich um mein Umfeld kümmern, es muss weitergehen. Wir können uns jetzt nicht nur hinlegen", sagt Lichter über die Zeit nach dem Verlust und wie er es geschafft hat, darüber hinwegzukommen.
Heute hat Lichter drei erwachsene Kinder: Christopher und Janina aus erster Ehe, sowie ein weiteres Kind aus der zweiten. Außerdem ist er Opa von acht Enkelkindern.
Horst Lichter verstorben? Wie der TV-Star mit Falschmeldungen umgeht
Lichter ist ein TV-Star, der gerne in der Öffentlichkeit steht. Doch der Ruhm hat auch seine Schattenseiten. Erst im November war das Internet voll mit Meldungen über den Tod des Moderators. Die Berichte wurden auf YouTube und anderen Plattformen geteilt und teilweise mit sehr morbiden Details ausgeschmückt.
Als die Nachrichten überhandnahmen, sah sich Horst Lichter zu einer Stellungnahme auf Instagram gezwungen: "Ich kann euch versichern, es sei denn, ich bin als Geist immer noch am Arbeiten und das mit Leidenschaft: Ich lebe!", verkündete der Moderator gewohnt humorvoll in einer Videobotschaft. Gleichzeitig bat er aber darum, die Videos zu melden, damit sie aus dem Netz genommen werden.
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Neben der runden Brille ist ganz klar der auffällige Schnauzbart Lichters Markenzeichen, und das bereits seit über 40 Jahren. Lang, weiß und an den Enden hochgezwirbelt genießt er Kultstatus. Der Schnauzer der Nation erfordert allerdings ein wenig Aufmerksamkeit, wie Lichter verrät.
Jeden Morgen muss er mit Haarlack und Föhn ran, damit der Bart die richtige Form bekommt. Große Aufregung gab es letztes Jahr, denn der Moderator erweiterte seinen Schnauzer um einen Vollbart. Auch wenn jetzt mehr Haar vorhanden ist, der Schnurri bildet klar das Zentrum der Gesichtsfrisur.
Was wahrscheinlich niemand erwartetet hätte: Horst Lichter war in seiner Jugend als Bodybuilder aktiv. Laut eigenen Angaben hat er allerdings krankhaft viel trainiert, was seiner Gesundheit zu schaffen machte.
Bereits mit 26 Jahren erlitt er einen Gehirnschlag, zwei Jahre später folgte der nächste, kombiniert mit einem Herzinfarkt. Seitdem lebt Lichter bewusster, gesünder und achtet besser auf seinen Körper.
"Bares für Rares" ist ein Herzensprojekt für Lichter. 2014, nach dem Tod seiner Mutter, kündigte Lichter alle Moderations-Jobs, die er hatte. Nur eine Pilotfolge für ein neues Format über Trödel wollte er unbedingt machen. Management und Ehefrau waren skeptisch, doch der Oldtimer- und Trödel-Fan (über 4.800 Kaffeekannen soll er gesammelt haben) setzte sich durch. Guter Instinkt, denn "Bares für Rares" katapultierte ihn endgültig in den TV-Olymp.
Kaum zu glauben, aber die rheinische Quasselstrippe kann auch mal still sein. Für sein Buch "Ich bin dann mal still: Meine Suche nach der Ruhe in mir" schickte ihn der Buchverlag für 10 Tage ins Schweigekloster. Nach einigen Startschwierigkeiten ließ er sich auf das Experiment ein und bezeichnet die Erfahrung heute als Bewusstseins-schärfend und einmalig.
Seine große Klappe wird ihm auch manchmal zum Verhängnis: 2007 bekam er für eine Folge seiner Sendung "Lafer! Lichter! Lecker!" die saure Gurke, einen Negativ-Preis, der diskriminierende Beiträge über Frauen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen auszeichnet. Lichter hatte weibliche Gäste als "nougatgefüllte Marzipanpralinen auf zwei Beinen" und "Törtchen an meiner Seite" bezeichnet.