Ein Fisch als Tatwaffe? So skurril sind die "Mord ist ihr Hobby"-Folgen

"Mord ist ihr Hobby": Die Krimiserie mit Nostalgie-Effekt

Die erste Episode "Mord ist ihr Hobby" wurde 1984 ausgestrahlt. Die Serie entspricht nicht mehr dem heutigen Zeitgeist. Darstellung anderer Kulturen wirken über 40 Jahre später aus der Zeit gefallen und über Szenen, in denen es um "moderne Technik" geht, kann man nur schmunzeln.

Dank nostalgischem Setting und charismatischer Hauptfigur schalten Fans klassischer Krimis bei "Mord ist ihr Hobby" dennoch immer wieder gerne ein. Obwohl es um Verbrechen geht, wird es nie zu gruselig oder zu brutal. Das gilt selbst für die Folgen, in denen plötzlich Vampire und Zombies auf den Plan treten. Die gute Jessica kommt mit ihrer Taschenlampe um die Ecke, bringt Licht ins Dunkel und sorgt dabei verlässlich für gute Unterhaltung!

Etwa, wenn ein Hund unter Verdacht steht, seinen eigenen Besitzer umgebracht zu haben, oder lebensgefährliche selbstfahrende Autos und sonstige übernatürliche Phänomene auftauchen. Die Liste an schrägen Folgen mit besonders hohem Spaß-Faktor ist ziemlich lang.

So lustig können Leichen im Blumenbeet sein

Ein arroganter New Yorker Sheriff kommt nach Cabot Cove. Im Blumenbeet der fröhlichen alten Schwestern Appletree findet man die Leiche eines beliebten Bürgers - und kurz darauf eine weitere. Jessica beginnt zu ermitteln.

Dass die Folge, die sich übrigens den Krimi-Klassiker "Arsen und Spitzenhäubchen" als Vorbild nimmt, so lustig-absurd ist, liegt vor allem an den exzentrischen alten Damen und deren Dialogen. Die Episode spaltet die Fans: Manche empfinden sie als eine der besten, anderen tanzt sie ein wenig zu sehr aus der Reihe.

Virtual Reality in den 80ern? Technik-Vorreiter "Mord ist ihr Hobby"

Einer von Jessicas zahlreichen Freunden, Michael Burke, Inhaber einer Videospielfirma, soll Jessica eine Geschichte schreiben. Sie wird ins Silicon Valley eingeladen, wo sogleich ein Mord geschieht. Michaels größter Konkurrent ist tot!

Die Story an sich ist nicht bizarrer als andere, aber wie VR und "hochmoderne" Technik dargestellt werden, ist überaus amüsant. Jessica mit VR-Brille auf der Nase - allein dafür lohnt sich die Folge!

Es gibt jedoch ein paar irritierende Szenen: Wie der Moment, in dem Jessica ein Passwort in wenigen Sekunden errät. Dass sie zustimmt, ein Skript für ein Spiel zu schreiben, scheint auch nicht ganz plausibel. Und als man ein Buch von ihr für einen Film verwenden wollte, war sie außer sich. Aber diese Ungereimtheiten in der Geschichte machen die Serie ja schließlich aus.

Jessica Fletcher isst die Mordwaffe

Jessica will nur ihren Neffen besuchen und dessen neue Verlobte kennenlernen, stößt dann aber plötzlich (wie so oft) auf eine Leiche - dieses Mal in einem Kühlraum. Es wäre eine typische Folge, wenn sie später nicht einen Fisch und damit die Mordwaffe verspeisen würde! Was?

Neben Trivialitäten des Alltags und Beziehungsdramen, die sich sonst noch in der Episode abspielen, vergisst man dabei fast das Opfer. Eine absurde Geschichte, die sich ziemlich unrealistisch anfühlt und bei der der Mörder am Ende ungestraft (und lachend) davonkommt - aber mach dir am besten selbst ein Bild.

Es wird mythisch! Jessica begegnet dem kopflosen Reiter

Eigentlich könnte man alle Folgen als besonders skurril bezeichnen, in denen es um Übernatürliches geht. Die sonst so rationale, logisch denkende Jessica ist immer wieder mit Hexen, Vampiren, Zombies und Geistern konfrontiert. Ein besonderes Ereignis ist die Begegnung mit dem sagenumwobenen, kopflosen Reiter.

Die Folge "Wen der Teufel reitet" ist eine Hommage an den Horrorfilm "The Legend Of Sleepy Hollow". So richtig gruselig wird es trotzdem nicht, sondern vorzugsweise lustig. Horror-Neulinge brauchen also keine Bedenken haben, sich die Episode zu Gemüte zu führen.

Frustrierend oder abwechslungsreich: Traumepisoden

Sie spalten die "Mord ist ihr Hobby"-Fangemeinde: Folgen, bei denen sich am Ende herausstellt, dass alles nur geträumt war.

Eine besonders denkwürdige Episode ist zum Beispiel "Nachricht aus zweiter Hand", in der Jessica in Los Angeles bei einer Dinnerparty am Tisch einschläft. In ihrem Traum versucht sie, den Mord am Floristen Billy aufzuklären. Sind Traum-Auflösungen unnötig oder ein unterhaltsamer Erzähl-Kniff? Entscheide selbst.

Albernes Puppentheater

Jessica Fletcher arbeitet hier in einem Filmstudio, genauer gesagt am Set einer Puppenshow für Kinder. Die Puppen wirken unheimlich, die Stimmen der Darsteller sind schrill - man könnte glatt meinen, die Episode ist einem zweitklassigen Horrorfilm entnommen.

Die ganze Folge fühlt sich an wie ein merkwürdiger Fiebertraum. Aber gerade, weil sie so aus dem Muster der restlichen Serie fällt, bleibt sie in Erinnerung und ist einen Blick wert.

Die moderne Krimiserie "The Mentalist" kann in puncto Unberechenbarkeit sicherlich mit "Mord ist ihr Hobby" mithalten:

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