Schon gewusst?
54 Jahre "Tatort": Diese Folge hält mit 54 Toten den Rekord
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Seit 54 Jahren lockt die erfolgreichste deutsche Krimi-Reihe jeden Sonntagabend mehr als acht Millionen Menschen vor den Fernseher. Sie ermitteln vom Sofa aus mit, diskutieren parallel auf X oder treffen sich in Fanclubs zum gemeinsamen Gucken. Doch folgende Fakten sollten selbst eingefleischte Fans überraschen.
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1. Das beliebteste Ermittlerteam
Die höchsten Einschaltquoten verzeichnet der "Tatort" aus Münster. Die einzigartige Dynamik zwischen dem mürrischen Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und dem schrulligen Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) begeistert pro Folge zwischen zwölf und 14 Millionen Zuschauer:innen.
2. Historisches Hoch beim "Tatort"
Den Quotenrekord hält bis heute der "Tatort: Rot - rot - tot" aus dem Jahr 1978. Unglaubliche 26,57 Millionen Zuschauer:innen saßen damals vor dem Fernseher und verfolgten den Mord an drei rothaarigen Frauen in Stuttgart.
3. Der berühmte Blick
Die Augen im legendären Vorspann gehören zu Horst Lettenmayer. Der damals 29-jährige Schauspieler rannte 1970 über den Münchner Flughafen Riem, um ursprünglich nur den Vorspann für den "Pilotfilm" der neuen ARD-Reihe zu drehen. Für diesen Auftritt erhielt er damals 400 D-Mark.
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4. Mord-Rekord beim "Tatort"
Eine Leiche pro Episode ist der Klassiker. Wird aber regelmäßig getoppt. Im Wiesbadener-Tatort "Im Schmerz geboren" (2014) werden bei einer Schießerei sogar 54 Menschen getötet. Im Kieler-Tatort "Borowski und der Hammer" (2008) kommen 14 Menschen bei einem Anschlag auf einem Rockkonzert ums Leben.
5. Ein neues Ding gedreht
Die ARD gibt jährlich 56 Millionen Euro aus, um die TV-Mordfälle in den verschiedenen Metropolen zu inszenieren. Zwischen 1,5 und 1,7 Millionen Euro kostet also ein neuer "Tatort"-Krimi im Durchschnitt.
6. Wie viel wird für den "Tatort" gezahlt?
Im Jahr 2015 entfielen von dem Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro monatlich (aktuell sind es 18,36 Euro) rund 14 Cent auf die Produktion der Sonntagskrimis "Tatort" und "Polizeiruf 110".
7. Im Dauereinsatz
Die Münchner Kommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr halten den Ermittler-Rekord mit 94 Fällen. 2024 und 2025 werden sie laut Bayerischem Rundfunk noch sechs weitere Morde gemeinsam untersuchen, bevor sie dann nach 35 Dienstjahren in Rente gehen.
8. Am Mordschauplatz
Eine 90-Minuten-Episode bedeutet für die Darsteller:innen im Durchschnitt etwa 23 Drehtage. Acht bis zehn Stunden läuft an einem solchen Produktionstag die Kamera. "Dabei kommen dann vier bis fünf Minuten Filmmaterial heraus", verrät NDR-Fernsehfilm-Chef Christian Granderath.
9. "Tatort" ohne Mörder:in
Eine Leiche, ein:e Täter:in - das ist schon lange nicht mehr die unangefochtene Faustformel. "Es gibt auch ein paar Folgen ohne Täter oder Täterin", sagt François Werner von "Tatort-Fundus.de". Er kennt alle der über 1000 Krimis und weiß: "Die Macher:innen setzen das Mittel aber eher selten ein, denn es verärgert viele Zuschauer."
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10. Auf der schwarzen Liste
"Tod im Jaguar" (1996): In diesem Krimi sorgte eine sehr klischeehafte Darstellung eines jüdischen Kaufmanns für Aufregung.
"Krokodilwächter" (1996): Die Episode schockierte mit heftigen Gewalt- und Sexszenen.
"Der Fall Geisterbahn" (1972): Hier sind die Linzenz-Rechte unklar, da die Produktionsfirma kurz nach der Fernsehpremiere Konkurs anmeldete.
"Mit nackten Füßen" (1980): Dieser Krimi wurde dafür kritisiert, die Krankheit Epilepsie falsch dargestellt zu haben, nämlich als könne man während eines Anfalls unkontrolliert morden.
"Wem Ehre gebührt" (2007): In dieser Folge ging es um einen Ehrenmord an einer türkischen Frau. Der deutsche Dachverband der islamischen Religionsgemeinschaft stellte in Berlin wegen vermeintlicher Falschdarstellung einen Strafantrag.
11. Plötzlich Stummfilm?
Im Januar 2024 wird der Stuttgarter Tatort "Zerrissen" ausgestrahlt. Allerdings fehlt die Tonspur. Fast neun Minuten lang bewegen die Schauspieler:innen nur aufgeregt ihre Münder.
12. Schreck-Schüsse
Für die Bodensee-Episode "Tatort: Bluthochzeit" wird 2010 eine Schießerei in Raststatt gedreht. Eva Mattes, die Kommissarin Klara Blum spielt, hat allerdings eine Knall-Phobie. Statt einen Schuss zu simulieren, ruft der Regisseur deshalb jedes Mal laut "Schuss!". Selbst dabei erschreckt Eva Mattes sich so sehr, dass Co-Star Sebastian Bezzel vorschlägt: "Mei, dann sag halt Butterblume!"
13. "Tatort" als Export-Schlager
Das Drehbuch des allerersten Tatorts "Taxi nach Leipzig" von 1970 ist in dem schwedischen Lehrbuch "tyska für gymnsie skolan" zu finden und kommt im Deutschunterricht zum Einsatz. Das ist mal eine Auszeichnung aus der Heimat der weltberühmten Schwedenkrimis!
14. Weibliche Aufholjagd
Acht Jahre lang sind die Ermittler der Krimireihe ausschließlich männlich. Erst im Jahr 1978 darf Oberkommissarin Marianne Buchmüller (gespielt von Nicole Heesters) in Mainz ermitteln. Der Folgen-Titel mutet ironisch an: "Mann auf dem Hochsitz".
15. Fast-Verstärkung
Komikerin Caroline Kebekus dreht ein nicht ganz ernst gemeintes Video, mit dem sie sich als neue Kommissarin bewirbt. Darin nimmt sie die typischen Ermittler:innen-Klischees aufs Korn: "Meine 'Tatort'-Kommissarin wäre chronisch übermüdet, weil sie nachts ja viel recherchiert. Sie findet aber immer noch Zeit für ihr Hobby: saufen." Außerdem ist sie dreimal geschieden. Ihr einziger Freund Hubsi besitzt einen Bratwurststand. Alternativ würde sich Caroline Kebekus aber auch mit einer kleinen Nebenrolle zufriedengeben, wenn es als Kommissarin nicht gleich klappt: Etwa als Leiche, die mit dem Gesicht im Mett-Igel gefunden wird.
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16. Prominente Gastauftritte im "Tatort"
Im Laufe der Jahrzehnte spielten zahlreiche Promis in der Krimi-Serie mit, wie:
Helene Fischer verkörpert in "Tatort: Der große Schmerz" (2015) eine ukrainische Kriminelle.
Udo Lindenberg spielt sich selbst in "Tatort: Alles kommt zurück" (2021).
Jeanette Biedermann schlüpft in "Tatort: Schwelbrand" (2007) in die Rolle einer Popsängerin, die bei einem umstrittenen "Rock gegen Rechts"-Konzert auftreten will.
Dieter Bohlen gibt in "Tatort: Moltke" (1988) den eifersüchtigen Freund einer Zeugin. Außerdem schrieb er auch die Musik zum Film.
17. Verwerfliche Vorlage
In einem Interview verrät Drehbuchautor Leo P. Ard, was ihn zu der Storyline von "Todesspiel" inspiriert hat. In dem Film von 2014 führt ein Mord die Ermittler in die Welt von skrupellosen reichen Kindern. Leo P. Ard erzählt: "Ich habe mal erlebt, wie in einem Restaurant eine Gruppe angetrunkener Yuppies dem Verkäufer einer Obdachlosenzeitung einen Hunderter angeboten hat. Er sollte dafür auf die Knie gehen und wie ein Hund bellen. Obwohl er sicherlich das Geld gebrauchen konnte, besaß der Mann so viel Würde, es nicht zu tun. Er zeigte den Typen den Stinkefinger."
18. Schweigegeld
Über Geld sprechen auch "Tatort"-Ermittler:innen nicht. Einige Medien berichteten aber, dass Axel Prahl und Jan Josef Liefers als Frank Thiel und Karl-Friedrich Boerne aus Münster ein Gehalt von je rund 120.000 Euro pro Folge bekommen.
19. Rückendeckung
In seinem zweiten Fall, der Folge "Kopfgeld" von 2014, bekamen die TV-Zuschauer:innen den nackten Po von Til Schweiger zu sehen. Nach nur 90 Sekunden Sendezeit ließ er für eine Sex-Szene mit Staatsanwältin Hanna Lennerz (Edita Malovic) die Hosen fallen.