Kult oder überholt?
Dieser Film-Klassiker ist so alt wie ich: Ein Millennial schaut zum ersten Mal "Men in Black"
Aktualisiert:
von Nicola SchillerEs gibt Hollywood-Klassiker, die man irgendwann im Leben gesehen haben sollte! "Men in Black" zählt für viele dazu. Jede:r kennt ihn, (fast?) jede:r liebt ihn. Bis jetzt gehörte unsere Filmexpertin Nicola nicht dazu. Was denkt eine Endzwanzigerin über einen Kinohit, der genauso alt ist wie sie selbst?
Ab dem 15. Dezember kannst du den ersten Teil von "Men in Black" bei Joyn streamen
27 Jahre ohne "Men in Black" zu kennen: Wie geht das?
Vorweg zur Einordnung: Ich bin Jahrgang 1997 und damit laut einiger Definitionen eigentlich Teil der Generation Z (1996-2010). Bei uns 97ern ist diese Zuordnung jedoch ein großes Diskussionsthema, denn viele sehen uns eher als Teil der Millennial-Generation (1981-1996). Ja, ich habe Eigenschaften, die wunderbar der Gen Z zugeschrieben werden können, im Herzen bin ich aber ein echter Millennial.
Ich habe es geschafft, 27 Jahre durchs Leben zu gehen, ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben, worum es in diesem Film geht. Meine Berührungspunkte beschränkten sich bis vor Kurzem auf das vielleicht beliebteste Last-Minute-Kostüm für Halloween, Fasching oder Karneval: Anzug, Sonnenbrille, grünes Alien (wahlweise als Stofftier oder Ballon).
Sind die Aliens gut? Sind sie böse? Keine Ahnung. Was allerdings nicht an mir vorbeigegangen ist, ist Will Smith. Dass der gute Herr eine Hauptrolle in dem Film spielt, war sogar mir klar - mehr aber auch nicht. Eine tolle Voraussetzung für eine absolut unvoreingenommene Filmkritik.
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Der Plot: Wovon handelt "Men in Black"?
Ich gehe davon aus, dass du, liebe:r Leser:in, den Film in den letzten 27 Jahren zumindest einmal gesehen hast. Zur Erinnerung die Handlung kurz zusammengefasst: Im "Men in Black"-Universum existieren Aliens und sind ein versteckter Teil unserer Gesellschaft. Die "Men in Black" ist eine (mehr oder weniger) geheime Organisation, die dafür sorgt, dass wir von den Aliens nichts mitbekommen.
Will Smith aka James Darrell Edwards III ist eigentlich Polizist in New York City und wird von "Agent K" (Tommy Lee Jones) rekrutiert und als "Agent J" in die Geheimnisse der "Men in Black" eingeführt.
Das hat mir an "Men in Black" gefallen
Was mir an "Men in Black" sofort auffällt ist, wie sehr der Science-Fiction-Blockbuster ein Kind seiner Zeit ist - und das meine ich im besten Sinne. Für mich ist es diese 90er-Mischung aus coolen Sprüchen, simpler Handlung und einem Hauch von Trash, die den Film so unglaublich unterhaltsam macht.
Das Good-Cop-Bad-Cop-Duo
Tommy Lee Jones als grummeliger, alter MIB-Hase und Will Smith als cooler, aber leicht überforderter Neuling haben genau meinen Geschmack getroffen. Will Smith bringt exakt die richtige Menge an Energie und Charisma (und lässigem Style) mit, während Jones so trocken agiert, dass er fast schon wieder lustig wird. Zusammen jagen sie die schrägsten Aliens, die ich je gesehen habe - von Kakerlaken-Monstern bis hin zu außerirdischen Würmern, die kaffeeabhängig sind.
Der Humor
Der Wortwitz bewegt sich irgendwo zwischen Slapstick und ironischem 90er-Pathos. Dass die meisten Aliens eher süß statt angsteinflößend aussehen, macht das Ganze noch besser. "Men in Black" wirkt wie eine Parodie auf sich selbst, und vielleicht ist genau das das Geheimnis, warum dieser Film auch nach fast 30 Jahren immer noch neue Fans findet.
Die Technik
Von Neuralizern, die Erinnerungen löschen, bis zu großen und kleinen Schusswaffen - alles ist so übertrieben und pseudo-dramatisch, dass ich mehr als einmal laut lachen musste. Die Effekte sind teils charmant angestaubt, aber das trägt nur noch mehr zur Atmosphäre bei. Für mich als (zugegeben sehr knappes) 90er-Kind, das die übergroßen Handys und pixeligen Computer-Bildschirme noch halbwegs miterlebt hat, war das eine amüsante Reise in eine Zukunft, wie man sie sich in den 90ern eben vorgestellt hat.
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Fazit zu "Men in Black": Ist das Kult oder kann das weg?
Eindeutig Kult! Die Story ist zwar nichts Bahnbrechendes: Aliens auf der Erde, geheime Regierungsbehörde, Weltuntergang verhindern. Aber muss denn jeder Film das Rad neu erfinden? Nö! Es fühlt sich an wie eine Zeitreise in eine Ära, in der Filme nicht zwanghaft versuchten, neu und edgy zu sein, sondern einfach nur Spaß machten. "Men in Black" lebt von seinen seltsamen Charakteren und skurrilen Twists. Dabei nimmt er sich selbst nie zu ernst - und genau das hat mir unheimlich gut gefallen.
Ich kann also auch beim nächsten Karneval guten Gewissens Hemd, Anzug, Krawatte und Sonnenbrille überwerfen - und mich als echter "Men in Black"-Fan outen.