Regisseur sagte selbst ab
"Wolfs"-Fortsetzung mit Brad Pitt und George Clooney geplatzt! Deswegen hatte Jon Watts kein Vertrauen mehr
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von teleschau - Jürgen Winzer"Wolfs", der neue Thriller mit dem Hollywood-Dreamteam George Clooney (63) und Brad Pitt (60), erfreut sich an großem Erfolg. Trotzdem wird es die ursprünglich geplante Fortsetzung nicht geben. Regisseur Jon Watts (43) ließ das Projekt platzen - weil er sich betrogen fühlte.
Normalerweise ist es der Traum eines jeden Regisseurs, wenn er für die Fortsetzung eines seiner Werke grünes Licht bekommt. Deshalb reagierte auch Jon Watts euphorisch, als ihn die Verantwortlichen von Apple schon nach Sichtung des Final Cuts des Thrillers "Wolfs" beauftragten, einen zweiten Teil zu schreiben.
Der Film, in dem George Clooney und Brad Pitt zwei Fixer spielen, hatte im September seine Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig. Was damals allerdings noch nicht alle wussten: Da war das Projekt Fortsetzung bereits in die Tonne getreten worden - und zwar vom Regisseur selbst!
Eine rasante Fahrt mit Brad Pitt
"Wolfs" lief nur eine Woche im Kino - der Regisseur wusste es nicht
Für viele Regisseure steht Kino nach wie vor über Streaming. Immer mehr Produktionsfirmen sehen das aber anders. Das musste schon Filmemacher Doug Liman erfahren, der für und mit Amazon "Road House", das Remake des gleichnamigen Actionfilms mit Patrick Swayze aus dem Jahr 1989, gedreht hatte. Auch dieser Film (mit Jake Gyllenhaal in der Swayze-Rolle) kam nicht ins Kino, sondern direkt in den Streaming-Bereich und Liman war schwer angefressen.
Damals, so berichtete "IndieWire", soll es immerhin schon frühzeitig eine Absprache gegeben haben. Das schien jetzt im Falle von "Wolfs" nicht so. Jon Watts, so zitierte ihn "Deadline", war ein Kinoeinsatz "versprochen" worden. Nun, den gab es: Nach der Venedig-Premiere lief der Film in US-Kinos an - und wurde nach einer einzigen Woche als Streaming-Highlight von Amazon Prime vermarktet. Watts war sauer. "Ihr Wechsel in letzter Minute von einer versprochenen Kinoveröffentlichung zu einem Streaming-Release war eine völlige Überraschung und erfolgte ohne jede Erklärung oder Diskussion."
Jon Watts würde wieder mit Brad Pitt und George Clooney arbeiten, aber ...
"Mir wurde erst weniger als eine Woche, bevor sie es der Welt bekannt gaben, davon erzählt. Ich war völlig schockiert", redete Watts im Gespräch mit "Deadline" Klartext. Er zog umgehend die Konsequenzen: "Ich bat sie, die Nachricht, dass ich eine Fortsetzung schreibe, bitte nicht zu veröffentlichen. Sie ignorierten meine Bitte und kündigten es trotzdem in ihrer Pressemitteilung an, scheinbar um ihrem Wechsel zum Streaming einen positiven Spin zu geben."
Nicht mit mir, dachte sich Watts: "Ich gab stillschweigend das Geld zurück, das sie mir für die Fortsetzung gegeben hatten. Ich wollte nicht darüber reden, weil ich stolz auf den Film war und keine unnötige Negativpresse generieren wollte." Er fühlte sich von den Apple-Partnern hintergangen und stellte klar: "Die Wahrheit ist, dass nicht Apple die Wolfs-Fortsetzung abgesagt hat, sondern ich, weil ich ihnen als kreativen Partner nicht mehr vertraute."
Mit seinen Hauptdarstellern, den Superstars Clooney und Pitt, habe das alles nichts zu tun: "Ich habe es geliebt, mit Brad und George zu arbeiten und würde es gerne wieder tun." Aber dafür wird er wohl nicht mehr in einen sauren Apfel beißen wollen ...