Berliner Stadtteil
Kreuzberg entdecken: Der bunte Szene-Kiez, der niemals langweilig wird
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von Claudia FrickelAm "Kotti" begegnen sich Kreative, Lebenskünstler:innen und Menschen am Rande der Gesellschaft.
Bild: Galileo
Vom Arbeiter-Viertel zum Zentrum der Alternativkultur und hippen Hotspot: Berlin-Kreuzberg hat im Laufe der Zeit viele Metamorphosen erlebt. Eine Galileo-Reportage zeigt die vielfältigen Facetten des Stadtteils.
Das macht Kreuzberg so besonders - und so entstand das Viertel
Knapp 160.000 Menschen leben heute im Berliner Ortsteil Kreuzberg, der zum Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gehört. Im Mittelalter lag das Gebiet außerhalb der Mauern der damaligen Doppelstadt Berlin-Kölln. Erst seit dem 18. Jahrhundert gehört es zur Stadt.
Das Viertel ist einer der buntesten Kieze Deutschlands - neben der Hamburger Reeperbahn: Es ist vielschichtig und zugleich ungestüm, lebendig und chaotisch. Die Kriminalitätsrate gilt als hoch: Jedes Jahr landet es in der polizeilichen Statistik unter den Top-3-Vierteln Berlins - im negativen Sinne.
Kreuzberg hat ein pulsierendes Nachtleben und eine aktive Kunstszene mit Galerien, Street-Art und Ateliers. Es ist ein Magnet für alle, die alternativ leben möchten, aber ebenso ein angesagtes Ausgeh-Szeneviertel. Du findest dort neben Clubs und Kneipen auch Restaurants, Cafés und kleine Geschäfte aus aller Welt.
Der Stadtteil ist geprägt von seiner multikulturellen Bevölkerung: Fast ein Drittel der Bewohner:innen sind Migrant:innen und deren Nachkommen. Schon seit 300 Jahren zieht Kreuzberg Einwanderer:innen an. Im frühen 18. Jahrhundert kamen französische und böhmische Glaubensflüchtlinge, im 19. und 20. Jahrhundert folgten polnische Arbeiter:innen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm Kreuzberg Geflüchtete und Vertriebene aus dem Osten auf. Seit Mitte der 1960er-Jahre zogen Arbeitskräfte aus Südeuropa und der Türkei nach Kreuzberg.
Überregional bekannt ist Kreuzberg auch wegen der spannenden Geschichte des östlichen Gebiets SO36. Es war im Kalten Krieg an drei Seiten von der Berliner Mauer umschlossen und ein Zentrum der alternativen Kultur. Dort lebten Hausbesetzer:innen, Punks und andere Angehörige von Subkulturen.
Berühmte Orte in Berlin-Kreuzberg
Der Name des Viertels stammt vom gleichnamigen "Berg" im Viktoriapark - er ist gerade mal 66 Meter hoch. Doch damit holt er sich die Auszeichnung als höchste Erhebung Berlins.
In Kreuzberg befindet sich der frühere Grenzübergang zur DDR, Checkpoint Charlie: An dem standen sich 1961 Sowjet- und US-Panzer gegenüber.
Die rote Oberbaumbrücke mit den zwei auffälligen Türmen verbindet Kreuzberg mit Friedrichshain. Als die Stadt geteilt war, war das schöne Bauwerk ein Teil der Grenze.
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Die Oberbaumbrücke verbindet die Berliner Stadtteile Kreuzberg und Friedrichshain.
Bild: picture alliance / imageBROKER
Die Bergmannstraße ist die bekannteste Straße Kreuzbergs. Die multikulturelle Flaniermeile mit Gründerzeit-Charme vereint eine Vielzahl von Shops und Lokalen.
Der Görlitzer Park dient als grüne Lunge des Viertels, mit Liegewiesen, Sport- und Spielplätzen und einem Hallenbad. Die Polizei hat den Park als Treffpunkt für Drogengeschäfte im Visier.
Das Kottbusser Tor oder "Kotti" ist eine Straßenkreuzung, ein U-Bahnhof und ein Platz in Kreuzberg. Er bildet zugleich das Zentrum der nordöstlichen Hälfte von Kreuzberg, die SO36 genannt wird. Am Kotti steht das Zentrum Kreuzberg oder NKZ - ein Gebäude mit fast 370 Wohnungen und 1.200 Bewohner:innen, das als sozialer Brennpunkt gilt.
Wohnkomplex "Zentrum Kreuzberg" am Kottbusser Tor
Bild: Shutterstock / hinterhof
Buntes Leben in Kreuzberg: Galileo blickt hinter die Kulissen
Kreuzberg ist ein Ort der Kontraste und der Vielfalt, in dem die unterschiedlichsten Menschen zusammenleben.
Die Dragqueens Amy Strong und Ivanka T leisten queere Aufklärungsarbeit in Schulen, treten gemeinsam auf und zeigen Tourist:innen ihren Kiez - und den Galileo-Reporter:innen. "Jede gute Partynacht beginnt in einem Späti", erzählen sie und verraten auch gleich noch einen Ausgeh-Geheimtipp.
Ein Kontrastprogramm zu Partys und Glamour ist der Arbeitsplatz von Andrea: Sie pflegt und füttert Tiere in einem Gehege in ländlicher Idylle mitten in Kreuzberg, im Viktoriapark.
Vor 45 Jahren kam Saim Aygön aus der Türkei in das Viertel - und blieb. "Ich kann ohne Kreuzberg nicht", sagt er. Mit seinen Döner-Restaurants wurde er zum Millionär.
Galileo trifft für die Reportage noch mehr Menschen aus dem Kiez: zum Beispiel den Polizisten Sascha, der mit seinem Team Drogendealer aufspürt, und den ehemaligen Bayern Wolfgang, der seit 30 Jahren im NKZ wohnt. Was ihn dort hält, warum Sascha nicht aufgibt und was Saims Döner-Erfolgsrezept ist, siehst du in der Reportage "Berlins wildes Kreuzberg: Das wahre Leben auf dem Kiez".
Schau dir die ganze Reportage kostenlos an

Berlins wildes Kreuzberg: Das wahre Leben auf dem Kiez
Videoclip • 19:45 Min • Ab 12Mehr entdecken
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