Einsatz für Sprengmeister: So werden gefährliche Blindgänger gesprengt!
Einsatz für Sprengmeister: So werden gefährliche Blindgänger gesprengt!
75 Jahre liegt das Ende des zweiten Weltkriegs zurück. Doch unter der Erde hält der Krieg bis heute an – Blindgänger, also nicht gezündete Fliegerbomben, liegen Deutschlandweit unentdeckt unter Wohn- und Geschäftshäusern, unter Fußballstadion und stark frequentierten Parks. Sie werden zufällig bei Bauarbeiten entdeckt – dabei gibt es Methoden systematisch nach ihnen zu suchen. Der Fund einer amerikanischen 250 Kilo Bombe, mitten im Münchener Ausgehviertel Schwabing: Die Bombe mit einem besonders sensiblen Zündmechanismus lag unter einer Tanzkneipe, in der vierzig Jahre lang viele Menschen gefeiert und getanzt haben – der Tanz auf dem Vulkan? Die „Schwabinger“ Bombe musste kontrolliert gesprengt werden, nachdem verschiedene Sprengmeister vergebens Entschärfungsversuche unternommen haben. Das Perfide: Der Zündmechanismus. „Ein ganz fieses Ding“, so das Urteil der Sprengmeister. Ein chemisch-mechanischer Langzeitzünder, der irgendwann nach dem Aufschlag der Bombe losgehen konnte. In Kriegszeiten ein Mittel um die Bevölkerung weiter zu zermürben – die Bomben explodierten, wenn sich die Bewohner nach einem Angriff schon in Sicherheit wähnten. In München sah auch ein eigens auf diese Sprengvorrichtungen spezialisierter Experte keine Chance für eine sichere Entschärfung. Folge: Eine mehr oder minder kontrollierte Sprengung, bei der mehrere Häuser in Brand gerieten, deren Statik nun aufwendig überprüft werden muß. Wie gehen die Menschen, die im wahrsten Wortsinne vor den Trümmern ihrer Existenz stehen, mit der Geschehenen um? Für sie ist es eine Katastrophe, für die Fachleute hingegen eine glücklicher Ausgang. Sprengmeister Dr. Andreas Heil war in Schwabing dabei. Der Ingenieur arbeitet für einen der größten privaten deutschen Kampfmittelräumdienste. In Ingolstadt betreibt seine Firma eine „Vernichtungsanlage“. Hierher werden geborgene Sprengkörper gebracht und in ihre Einzelteile zerlegt. Kein ungefährlicher Job – auch wenn es seit 20 Jahren keinen Betriebsunfall mehr gab. Auf dem Firmengelände werden außerdem „Übungsbomben“ entschärft. Diese werden aus den Einzelteilen der geborgenen Bomben zusammengesetzt und unterscheiden sich nur in einer Hinsicht von dem Original – sie enthalten keinen Sprengstoff. Hier wird demonstriert, was in München-Schwabing abgebrochen wurde: Die Entschärfung eines chemisch-mechanischen Zünders. Doch auch was passiert, wenn es passiert, kann hier demonstriert wer-den: Die Explosion einer Fliegerbombe.