Exklusives Interview

Traum statt Albtraum: "The Voice of Germany"-Finalist Sebastian Zappel spricht über Selbstzweifel

Aktualisiert:

von Amy Liebig

Der 25-jährige Sebastian Zappel ist der Bühnen-Neuling unter allen Talenten.

Bild: Joyn/Claudius Pflug


Dass er es bis ins Finale schafft, hätte Sebastian niemals gedacht. Im Interview erzählt der Fürther von seiner Beziehung zu Yvonne, was er nach "The Voice" geplant hat und spricht über seine Unsicherheiten.


Wer gewinnt "The Voice of Germany" 2024?


Am 29. November fiel im Halbfinale die Entscheidung, welche sechs Talente im Finale um den "The Voice of Germany"-Titel singen. Wir waren in Berlin vor Ort und haben uns die Finalist:innen für ein exklusives Interview zur Seite genommen!

Sebastian Zappel im Interview

Du hattest bei den Blind Auditions deinen ersten Auftritt vor Menschen. Dort hast du gesagt, dass es wie ein Albtraum ist, auf der Bühne zu stehen. Ist es inzwischen zum Traum geworden?

Es ist auf jeden Fall zum Traum geworden. Kurz vor dem Auftritt ist es zwar immer noch ein Albtraum, weil ich dann sehr aufgeregt bin und mir fast in die Hose mache. Aber sobald ich dann auf der Bühne stehe, kann ich es viel mehr genießen als noch am Anfang. Deswegen ist es auf jeden Fall für meine Zukunft ein richtiger Traum geworden, den ich jetzt lebe.

Wie war die Zusammenarbeit mit deiner Coachin Yvonne? Wie läuft das ab?

Wir schreiben viel miteinander, tauschen uns aus und sie ist so oft wie möglich im Studio mit dabei. Yvonne und ich verstehen uns auf einer menschlichen Ebene sehr gut und haben eine richtig gute Beziehung zueinander aufgebaut. Ich merke einfach selbst, wie ich mich weiterentwickele als Sänger, aber vor allem auch als Mensch.

Konnte Yvonne dir einen Tipp mitgeben im Hinblick auf deine Aufregung?

Es ist ihr Verständnis, welches mich runterbringt. Das macht es für mich einfacher. Ich habe durch Yvonne gelernt, dass Aufregung nichts Schlimmes ist und die Menschen einem das verzeihen und teilweise sogar gut an mir finden. Quasi meine Schwäche zu einer Stärke machen.

Du hast deinen eigenen Song "Pretty Things" veröffentlicht. Worum geht es darin und was bedeutet er dir?

Der Song bedeutet mir sehr viel. Er reflektiert nicht nur meine Reise bei "The Voice", sondern auch meine persönliche Reise, die ich als Mensch in dem letzten Jahr gemacht habe. Ich habe nie akzeptiert, dass Musik mein Traum ist. Es fiel mir oft schwer, gute Dinge in meinem Leben zu genießen und auch diese Glücksgefühle sind schnell verflogen. Ich habe immer das Gefühl, dass ich das alles nicht verdient habe. Und deswegen sagt dieser Song aus: "Was ist, wenn ich irgendwann mal aufwache und mir bewusst wird, dass ich das verdient habe".

Wie war es, deinen Song professionell im Studio aufzunehmen?

Ich schreibe und produziere eigene Songs schon eine ganze Weile, aber immer nur in meinem kleinen Kämmerchen. Das dann mal professionell zu machen und zu sehen, wie viele Leute involviert sind, die alle an einem Strang ziehen, ist ein richtig tolles Gefühl. Und ich merke, dass ich darauf sehr stolz bin, da ich mich selbst sonst nicht so richtig hören kann. Auch wenn ich meine Auftritte sehe, egal wie gut den andere Menschen finden, kann ich das nicht genießen. Aber bei meinem eigenen Song ist das nicht so, da denke ich: "Den mag ich, so soll es sein."

Du schreibst auch deine eigenen Songs. Können wir in Zukunft mehr davon erwarten?

Auf jeden Fall. Ich mag es, Geschichten zu erzählen und Emotionen rüberzubringen. Und das schaffe ich hauptsächlich dann, wenn ich singe, was wirklich echt ist.

Setzt du alles auf die Musik nach dem Finale oder gibt es auch einen Plan B?

Ich möchte nach "The Voice" erst mal mit Musik durchstarten. Grundsätzlich bin ich aber nicht so naiv zu denken, dass das auf jeden Fall klappt und ich ein bekannter Künstler werde. Das wäre natürlich mein Traum, aber in erster Linie möchte ich einfach Musik machen.  Zur Not kann ich immer noch bei meinem Marketingjob bleiben.

Gibt es einen musikalischen Traum, den du unbedingt in deinem Leben erreichen willst?

Also mein größter Traum ist, wo ich gerade immer noch nicht denke, dass der wahr wird, als Headliner auf Tour zu gehen. Aber zum Anfang wäre es schon cool, die Vorband bei irgendjemandem zu sein.

Hast du ein musikalisches Vorbild oder jemanden, mit dem du gern mal auf der Bühne stehen würdest?

Mit wem ich auf der Bühne stehen wollen würde, ist Lewis Capaldi, weil ich mich sehr in ihm wiedersehe. Und mein musikalisches Vorbild ist Post Malone. Ich singe selbst viele unterschiedliche Genres, nicht nur Balladen, die ich bei "The Voice" bisher gesungen habe. Da fühle ich mich sehr wohl drin und das bin auch ich, aber ich möchte auch Musik in allen möglichen Richtungen ausprobieren. So ist Post Malone auch. Ich möchte mich nicht eine Schublade stecken lassen, sondern das machen, worauf ich Lust habe.


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