Besser spät als nie?
Mein erstes Mal: "Kevin - Allein zu Haus"
Aktualisiert:
von Nicola SchillerEndlich dürfen wir abends mit leckeren Snacks auf der Couch entspannen und uns Weihnachts-Filme reinziehen. Für viele gibt es da die großen Titel: "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", "Liebe braucht keine Ferien" und "Kevin - Allein zu Haus". Redakteurin Nicola kennt nur zwei davon. Das soll sich jetzt, mit 27 Jahren, ändern.
Am 24.12. und 25.12. um 20:15 Uhr in SAT.1
Worum geht's bei "Kevin - Allein zu Haus"?
"Kevin - Allein zu Haus" ist die Geschichte des achtjährigen Kevin McCallisters (Macaulay Culkin), der durch einen unglücklichen Zufall beim Aufbruch in den Weihnachtsurlaub zu Hause vergessen wird. Während seine Familie sich auf ein romantisches Weihnachtsfest in der Stadt der Liebe freut, wird Kevin zum Chef des Hauses - und zur Nemesis zweier tollpatschiger Einbrecher, die es auf ihn und vor allem auf die Wertgegenstände der Familie abgesehen haben.
"Ein teures Waisenhaus": Was hat es mit der Familie McCallister auf sich?
Ich bin wirklich total unvoreingenommen in diesen Film gegangen. Dementsprechend war ich auch ziemlich irritiert, was es mit diesem riesigen Haus mit gefühlten 20 überdrehten Kindern auf sich hat. Ist das vielleicht eine amerikanische, reiche Version des Wollny-Clans?
Als der "Polizist" dann sagt: "Das ist aber ein teures Waisenhaus" denke ich wirklich kurz: Ach so! Das erklärt die ganzen Kids, die für Geschwister nicht unterschiedlicher aussehen könnten. Dass es sich bei der Bagage wirklich um Kevins Familie handelt, wird mir erst klar, als er am nächsten Morgen im leeren Haus aufwacht und nach seiner Mutter ruft.
Generell habe ich mir Kevin irgendwie anders vorgestellt. Obwohl er mir auf den ikonischen Bildern immer so süß und verschmitzt entgegen gelächelt hat, finde ich ihn gar nicht süß. Wer sagt denn bitte zu seiner Mutter "Blöde Kuh"? Das hätte mich als Kind schon schockiert und tut es heute immer noch. So übel kann man es ihm aber gar nicht nehmen, schließlich bezeichnet sein Onkel (?) ihn ja auch als "dummen Idioten". Was ist denn da los bei den McCallisters? Sie werden den Wollnys ja offenbar doch immer ähnlicher.
Kevins Entwicklung von der Nervensäge zum cleveren Survival-Profi
Als Kevin aufwacht und das Haus verlassen vorfindet, tut er zunächst das, was jedes Kind tun würde: Unmengen Fast Food in sich hineinstopfen, nonstop fernsehen und jede Menge Blödsinn anstellen. Ich bin ganz froh, dass ich den Film nicht als Kind gesehen habe, sonst wäre ich auch noch auf die Idee gekommen mit einem Schlitten die Treppe runterzufahren 😃.
Umso krasser, dass Kevin sich relativ schnell zusammenreißt und anfängt, einzukaufen, Wäsche zu waschen, aufzuräumen et cetera. Schließlich wäre zu erwarten, dass er selbst und das Haus spätestens an Tag zwei total verlottert aussehen und alles im Chaos versinkt. Tja, Kevin steckt voller Überraschungen.
Als die "Feuchten Banditen" ins Spiel kommen, hat der Film mich endgültig für sich gewonnen. Home alone? Kein Problem! Statt sich in der Ecke zu verkriechen, bastelt Kevin mühelos eine Falle nach der anderen. Seine kreativen, wenn auch nicht gewaltfreien und etwas fragwürdigen Verteidigungsmaßnahmen haben mich 103 Minuten lang überrascht und top unterhalten.
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Das habe ich an "Kevin - Allein zu Haus" geliebt
🎵 Die Musik: Als im Vorspann der Name John Williams über den Bildschirm flimmerte, war meine Vorfreude entfacht. Als eingefleischter Harry-Potter-Fan hat dieser Komponist mit seinen Werken meine Kindheit geprägt. Ich kriege bis heute Gänsehaut, wenn ich die ersten Töne von "Hedwigs Theme" höre - wie kann man auch nicht? Aber auch abseits von Williams' Genie fand ich die Film-Musik überragend gut! "White Christmas" von The Drifters und "Have Yourself A Merry Little Christmas" von Mel Tormé haben mich nicht nur in Weihnachts-Stimmung versetzt, sondern auch direkt in die kindliche Aufregung an Heiligabend zurück katapultiert.
🎙 Hommage an meine liebste Kinder-Serie: Neben Harry Potter bin ich auch ein großer Fan von Alf und kann dank vieler Kassetten-Stunden einige Abenteuer von ihm und der Familie Tanner mitsprechen. Umso begeisterter war ich, dass die deutsche Synchronstimme (Norbert Gastell) des grummeligen Nachbarn Trevor Ochmonek (gespielt von John LaMotta) gleich zweimal in "Kevin - Allein zu Haus" zu hören war: Einmal als Fahrer #1, der die McCallisters zum Flughafen bringt und einmal als Sergeant Larry Balzak im Polizei-Revier. Hat er den Film geprägt? Nö. Habe ich mich über das Easter Egg gefreut? Ja!
🏡 Das Haus der McCallisters: Zugegeben, das ist auch mit 27 Jahren noch ein absoluter Traum. Auch als Kind wäre ich von diesem (doch sehr stereotypischen) amerikanischen Traum begeistert gewesen. Kevins cooles Zimmer unterm Dach, die Seilbahn zum Baumhaus und - hallo, wer hat denn bitte einen Wäscheschacht? Letzteres würde ich mir dringend wünschen.
❤ Das leicht übertriebene, kindliche Schauspiel von Macaulay Culkin, die grandiose musikalische Untermalung, der stark nach Plastik aussehende, glitzernde Schnee hat alles so liebevoll aufgebauscht und dramatisiert. Ich fand's einfach toll, auch wenn die Witze mich als erwachsenen Menschen nicht mehr laut lachen haben lassen. Egal! Letztendlich ist der Film für Kinder gemacht.
Fazit
Falls meine Begeisterung noch nicht deutlich wurde: Ja, ich gebe es zu! "Kevin - Allein zu Haus" ist zu Recht ein unsterblicher Weihnachts-Schatz und absoluter Kult! Herzerwärmende Feiertagsgefühle, naive kindliche Fantasie, Humor - der Film kann einfach alles. Schade, dass ich ihn erst im reifen Alter von 27 gesehen habe. Als Kind hätte er mich bestimmt noch mehr begeistert.
Trotzdem gibt es drei Kleinigkeiten, die mich stören:
Ich hätte zu Beginn gern mehr von Kevins klugem Köpfchen kennengelernt. Am Anfang des Films nervt er ein wenig. Da ist es gar nicht so unverständlich, dass er der ganzen Familie auf den Geist geht. Für mich kam es recht überraschend, dass er eigentlich so ein cleveres Kerlchen ist.
Warum wird der Weihnachtsmann die ganze Zeit Nikolaus genannt? Was ist denn da in der Übersetzung schief gelaufen?
Die Spinne von Kevins Bruder Buzz hätte man doch wirklich weglassen können. Die war mir einfach zu groß, zu nah und zu oft im Bild. Ganz sicher auch aus Kindersicht. Hätte ich den Film damals geguckt, hätte er sich gleich mit "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" in meine Kindheits-Traumata einreihen können.
Hast du auch mal wieder Lust auf "Kevin - Allein zu Haus"? An diesen Tagen kannst du Teil 1 und 2 im Free-TV und im kostenlosen Joyn-Livestream sehen.
Alle Sendetermine von "Kevin - Allein zu Haus" 2024 im Free-TV
Dienstag, 24. Dezember 2024, 20.15 Uhr in SAT.1
Mittwoch, 25. Dezember 2024, 17.55 Uhr in SAT.1
Alle Sendetermine von "Kevin – Allein in New York" 2024 im Free-TV
Mittwoch, 25. Dezember 2024, 20.15 Uhr in SAT.1
Donnerstag, 26. Dezember 2024, 17.30 Uhr in SAT.1